Beschwer Dich nicht.

Mach Dich mal locker.
Das sage ausgerechnet ich? Ja. Das sage ausgerechnet ich. Denn ich habe mir diese Frage vor einigen Monaten gestellt und beantwortet. Ich denke meinen letzten BlogPosts sprechen dafür. Seitdem hat sich zwar nur wenig an meiner kritischen Haltung gegenüber der Politik und dem Weltgeschehen verändert, aber ich habe beschlossen, mich in meiner Wahrnehmung und Kommunikation deutlich mehr auf das Positive zu konzentrieren. Das relativiert - für mich zumindest - nicht im geringsten, die Warnungen die ich seit März 2020 in aller Deutlichkeit ausgesprochen habe. Diese sind so aktuell wie nie.
Eine Sache verstehe ich derzeit daher auch gar nicht? Was macht denn da meine kritische Community? Inflationsartig werden derzeit alle möglichen Beiträge geteilt, die noch einmal den Wahnsinn der Corona-Zeit aufzeigen. Meine Frage: Warum macht ihr das? Für wen? Glaubt ihr wirklich irgendeiner da draussen, der schon vor 4 Jahren nicht auf eurer Seite stand, wird es dadurch in Zukunft tun? Oder ist das eine Art Therapie für euch? Ich frage das wirklich ohne Häme und aus Interesse heraus; nicht weil ich euch deshalb kritisieren will.
Für mich ist das absolut sinnlos und zum Teil beginnt es, mich zu nerven. Muss ich wirklich wieder das Gesicht von Frau Bosetti oder Nikolaus Blome sehen und ihre Zitate lesen? Was bringt es mir, erneut die Videos von prügelnden Polizisten zu sehen? Warum sollte ich diese ganze Zeit noch mal durchleben? Richtig erinnern? Das ist ok - aber geht das nicht auch im Stillen und ist es nicht wichtiger, das Heute zu gestalten und besser zu machen, damit es morgen nicht noch schlimmer wird, als damals.
Ich werde mit Sicherheit nicht die Vergangenheit ruhen lassen, aber ich werde sie auch nicht ständig in meinen Alltag tragen. Ich weiss was geschehen ist und werde es nie vergessen, aber ich werde es auch nicht jeden Tag mit jedem teilen. Denn es würde mir persönlich nichts bringen. Rein gar nichts. Ausser negative Erinnerungen und Emotionen, die ich nicht schon wieder brauche und die definitiv nichts verändern.
Wenn ich viele der Prominenten Corona-Aktivisten im Widerstand heute höre, dann denke ich mir, wenn es ihnen wirklich ernst ist mit der Aufarbeitung, warum schliessen sie sich dann nicht zusammen und bündeln ihre Kräfte, gehen selbst voran, auf die Strasse, damit ihre Follower ihnen auch dort endlich sichtbar folgen. Das wäre wenigstens konsequent. Stattdessen wird ihr Unmut, Frust und ihre Wut nur weiterhn auf Socail Media ausgelebt. Sollen sie machen. Nicht mein Ding.
Ich für meinen Teil will mich nicht weiter beschweren. Das Wort "beschweren" sagt doch schon alles. Sich beschweren im Sinne von sich selbst eine Last auflegen und sich das Leben weiterhin schwerer machen, als es sein muss. Der einzige Ort, an dem ich mich Woche für Woche mehr belaste ist das Fitness-Studio und das tut Körper, Geist und Seele gleichsam gut.
Wie gesagt. Ich bin nach wie vor noch bei euch, weil wir alle diesen Wahnsinn erlebt haben. Wir haben darunter gelitten. Aber ist es nicht so, dass aktuell diejenigen viel mehr leiden, die dem Wahnsinn gefolgt sind? Können wir daher nicht glücklich und froh sein, dass es uns heute viel besser geht? Und können wir daraus nicht auch positive Schlussfolgerungen ziehen und wertvolle Tipps geben, anstatt ihnen ständig zu sagen: "Seht nur, ich hatte Recht."?
Ja. Es kann sein, dass mit dieser Haltung niemals eine Aufklärung stattfinden wird und nie ein Politiker, Wissenschaftler, Arzt, Journalist, Beamter, Bürokrat und Funktionär zur Verantwortung gezogen wird. Den Schuh ziehe ich mir an. Aber ich werde euch beobachten und bin gespannt, ob euer Beschweren und eure Erinnerungskultur dieses dann erreichen sollten. Ich wage es zu bezweifeln.
Derweil versuche ich mich auch weiterhin
in positive Schwingungen zu versetzen
und geistig und körperlich fit zu halten. Ich denke das ist der bessere Weg,
das Leben vital anzugehen, seine
Wachsamkeit zu schulen und sich darauf vorzubereiten, auf das was als nächstes kommen wird. Denn wahrscheinlich ist dann
deutlich mehr Resilienz notwendig, als die, die wir bis heute brauchten.


