I love you...

...more than Germany auf jeden Fall. Einigkeit? Recht? Freiheit? Gone with the wokes.
Es gibt so eine
platte Redewendung, dass man nur das kritisiert was man
eigentlich liebt.
Meine
USA Kritik ist, so denke ich, stets von dem Gefühl der
Liebe getragen, einer oftmals auch
enttäuschten Liebe, wohlwissend, dass ich eigentlich kein Land lieben kann, nur Menschen und deren Taten und Kultur.
Liebe ich Spanien? Habe ich jemals
Deutschland geliebt? Mir fällt es schwer, das so allgemein zu beantworten. Ich liebe es wie die Menschen in Spanien miteinander umgehen, ich liebe ihre Kultur und ihr Essen, das meist
gute Wetter, Flamenco und die
Kinderliebe der Spanier. Das steht fest. Und Deutschland liebe ich immer weniger. Das ist bitter.
Ich habe hier schon einige Male geschrieben, dass
mich die USA bereits als Kind extrem fasziniert haben. Kein Wunder. Der geile Scheiss kam ja immer nur aus den USA. Die
amerikanische Filmindustrie hat mich am meisten geflashed. Ich liebe seit je her grosses Kino.
Heute sind es
geile Serien,
die kaum einer derart genial produziert wie die Amis. Und das ist längst nicht alles. Hervorragende
Künstler, Bands und Schriftsteller kamen und kommen immer noch aus den USA. Ein Land, das meine Welt zudem mit einer
unglaublichen Menge an geilem Techno-Kram bereichert hat.
Ich weiss. So einigen wird sich jetzt der Magen umdrehen. "Scheiss-Amis. Diese Kriege. Diese Gewalt. Ihr Hass auf andere Kulturen. und ihr brutales Streben nach Weltherrschaft. Wie kannst Du die nur so geil finden?" Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht nur die eine Seite des Dollarscheins sehe und ich mit dem, so schnöde dahin gesagten, Begriff "die Amis" sowieso recht wenig anfangen kann.
Schauen wir doch mal in die Geschichtsbücher. Warum sollten die USA auch anders sein, als alle anderen
Hochkulturen zuvor?.Auch diese bereicherten schon
vor Jahrtausenden und Jahrhunderten das Leben der Menschen, nicht nur mit weltbewegenden, neuen
wissenschaftlichen Erkenntnissen, neuen
mathematischen Systemen, neuem
medizinischen Wissen, epochalen neuen
Steinbruch-, Vermessungs- und Bautechniken, modernen
Bewässerungssystemen und
neuen Techniken in der Landwirtschaft, Nein - sie brachten der Welt leider auch
Kriege, Ausbeutung, Unterdrückung und so viel menschliches Leid. Wer nicht auf ihrer Seite stand, der war ihr
Gegner und Feind und musste offensichtlich okkupiert oder zerstört werden.
Scheiss Ägypter? Scheiss Griechen? Scheiss Römer? Mag schon sein. Aber kann mich das davon abhalten, die die
Pyramiden
und
alten
griechischen Tempel zu bewundern, die
architektonischen Meisterwerke der Römer oder die vielen
Handwerkskünste und Kunstwerke selbst älterer Hochkulturen, die alle nicht zimperlich
beim Abschlachten ihrer Feinde waren, sofern ich
den Geschichtsbüchern glauben mag?
An den Menschen in den USA liebe ich vor allem ihre Liebe zur Selbstliebe. Gelebter Patriotismus in Reinkultur.
Die
aktuelle Zeitgeschichte
ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür. Denn was machen die USA derzeit? Sie bekommen mal wieder peferkt die Kehrtwende hin. Egal was
für einen Scheiss sie auch verzapft haben, sie schütteln sich mal kurz, finden
irgendeinen Schuldigen, haken die Sache ab und lassen dabei, ganz wichtig,
nichts auf sich und ihre grossartige Nation kommen.
Siehe Ukraine.
Was geht denn gerade ab, Alter? Ja. Shit. Die
Biden Regierung hat es echt verbockt,
hat echt viel Scheisse gebaut,
aber was geht uns das jetzt an? Wir haben doch eine
neue Regierung.
Und die neue Regierung sieht das ganz anders. Die hätte den Krieg nie zugelassen und will jetzt einfach nur ihr Geld zurück, oder zumindest
mal etwas Profit sehen.
Wo bleibt die
Entschädigung? Für die Fehler der Vorgängerregierung
zahlen doch nicht etwa wir.
Nein,
wo kommen wir denn da hin?
Also, lasst uns mal ganz rasch
die Vergangenheit ruhen, oder besser, ganz schnell vergessen, denn
"Make America Great Again" hat für sowas keine Zeit.
Genialer Move, oder? Diese durchaus kritiklose und narzisstische Selbstliebe kennt der Deutsche nicht. Ganz im Gegenteil. Ein guter Deutscher hadert auch in hundert Jahren noch mit seiner historischen Schuld. Die Verbrechen einer Regierung aus dem letzten Jahrhundert, lasten schwer auf den Schultern der Deutschen, die regelrecht darauf bestehen diese Last auch weiterhin zu tragen, Schwamm drüber und weiter geht's? Nicht doch. Das können nur die Amis, die scheinbar keinen Schuldkomplex kennen und sollten sie ihn doch kennen, so wird ihm kein grosser Raum gewährt. War da nicht was mit den Ureinwohnern? Vietnam? Korea? Afghanistan? Iran? Millionen Kinder waren es Wert für Freiheit und Demokratie, (die man leider nicht exportieren konnte) abgeschlachtet zu werden, weil man wenigstens die Rohstoffe der Länder billig importieren konnte. Ja. Das hat weg getan, vor allem den anderen. Aber so läuft es nun mal in der Welt.
Und das hier Aufgezählte ist ja nur
ein Bruchteil der vielen Verbrechen und Kriege, die die USA angefangen und verloren haben weil sie es konnten und so wollten. Die Kriege. Nicht die Niederlage. Aber das alles ist für den Ami
keine grosse Sache mehr. Es war vielleicht ein Fehler, ja. Lief echt Scheisse. Ok, mag sein.
Doch Schwamm drüber und weiter geht's, Auf zum Mars. Das nennt man auch
Patriotismus - oder?
Scheiss Taten. Aber geniales Konzept. Das macht es so einfach, sich nicht all zu lange mit
den Fehlern der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen. Wir Deutschen sind da ganz anders. Wir suhlen uns ja lieber darin. Wir können gar
nicht tief genug in den Fehlern unserer Urgroßeltern herumwühlen und den
Dreck ausgraben
mit dem wir uns gegenseitig
beschmeissen.
Ja, Leute. Nicht mein Ding. Eigentlich alles.
Diese Kriege. Dieser Verbrechen. Das unsägliche Leid. Diese
miese Geopolitik und das
Streben nach der Macht, die nur auf Mord und Totschlag basiert. Aber wer glaubt, dass sei halt nur so ein Ami-Ding, der irrt gewaltig. Könnten es die anderen, sie würden
jederzeit die Lücke mit Mord und Totschlag
schliessen, die sich ihnen bietet. Das sehen wir doch gerade an dieser
kriegsgeilen EU, die von neuer Macht und Stärke träumt und diese nicht
etwa in der Diplomatie und einem politischen Humanismus sieht. Nein.
Kriegstreiberei und eine zunehmende
Militarisierung der Gesellschaft ist das einzige was der EU einfällt, wenn sie
Demokratie und Freiheit in der Welt
retten will. Sehr amerikanisch, oder?
Und wenn ich nur ein wenig länger an diese EU denke,
denke ich automatisch ans baldige Auswandern oder daran, ob ich nicht bereits
politisches Asyl beantragen sollte? Und dann fallen mir, wie immer, nur die USA ein. Russland? China? Asien? Südamerika? Nein.
Mein Mindset
zieht mich in die USA. Wenn schon ein Teil der Weltpolitik sein, dann auch richtig. Mit richtig viel Spass, den man als Freund der individuellen Freiheit dort deutlich mehr haben kann, als in der EU. Und so bleibe ich meiner stillen Liebe treu, ohne ein Land wirklich lieben zu können. "USA...USA ...USA..." höre ich mich rufen. Zumindest bis zum Aufstieg einer
neuen Hochkultur, die mich ähnlich materiell, intellektuell und spirituell anfixt wie diese. Kann das Europa sein?
Und was ist mit Deutschland?
Ja, was ist nur mit Deutschland los?



