dersven • 3. März 2025

I love you...

...more than Germany auf jeden Fall. Einigkeit? Recht? Freiheit? Gone with the wokes.

Es gibt so eine platte Redewendung, dass man nur das kritisiert was man eigentlich liebt. 

Meine
USA Kritik  ist, so denke ich, stets von dem Gefühl der Liebe getragen, einer oftmals auch enttäuschten Liebe, wohlwissend, dass ich eigentlich kein Land lieben kann, nur Menschen und deren Taten und Kultur. Liebe ich Spanien?  Habe ich jemals Deutschland geliebt? Mir fällt es schwer, das so allgemein zu beantworten.  Ich liebe es wie die Menschen in Spanien miteinander umgehen, ich liebe ihre Kultur und ihr Essen, das meist gute Wetter, Flamenco  und die Kinderliebe der Spanier. Das steht fest. Und Deutschland liebe ich immer weniger. Das ist bitter.

Ich habe hier schon einige Male geschrieben, dass
mich die USA bereits als Kind extrem fasziniert haben. Kein Wunder. Der geile Scheiss kam ja immer nur aus den USA. Die amerikanische Filmindustrie hat mich am meisten geflashed. Ich liebe seit je her grosses Kino.  Heute sind es geile Serien,  die kaum einer derart genial produziert wie die Amis. Und das ist längst nicht alles. Hervorragende Künstler, Bands und Schriftsteller kamen und kommen immer noch aus den USA. Ein Land, das meine Welt zudem mit einer unglaublichen Menge an geilem Techno-Kram bereichert hat.

Ich weiss. So einigen wird sich jetzt der Magen umdrehen. "Scheiss-Amis. Diese Kriege. Diese Gewalt. Ihr Hass auf andere Kulturen. und ihr brutales Streben nach Weltherrschaft. Wie kannst Du die nur so geil finden?"  Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht nur die eine Seite des Dollarscheins sehe und ich mit dem, so schnöde dahin gesagten, Begriff  "die Amis" sowieso recht wenig anfangen kann.


Schauen wir doch mal in die Geschichtsbücher. Warum sollten die USA auch anders sein, als alle anderen Hochkulturen zuvor?.Auch diese bereicherten schon vor Jahrtausenden und Jahrhunderten das Leben der Menschen, nicht nur mit weltbewegenden, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, neuen mathematischen Systemen, neuem medizinischen Wissen, epochalen neuen Steinbruch-, Vermessungs- und Bautechniken, modernen Bewässerungssystemen und  neuen Techniken in der Landwirtschaft, Nein - sie brachten der Welt leider auch Kriege, Ausbeutung, Unterdrückung und so viel menschliches Leid. Wer nicht auf ihrer Seite stand, der war ihr Gegner und Feind  und musste offensichtlich okkupiert oder zerstört werden.

Scheiss Ägypter? Scheiss Griechen? Scheiss Römer? Mag schon sein. Aber kann mich  das davon abhalten, die die
Pyramiden und alten griechischen Tempel zu bewundern, die architektonischen Meisterwerke der Römer oder die vielen Handwerkskünste und Kunstwerke selbst älterer Hochkulturen, die  alle nicht zimperlich beim Abschlachten ihrer Feinde waren, sofern ich den Geschichtsbüchern glauben mag?

An den Menschen in den USA liebe ich vor allem ihre Liebe zur Selbstliebe. Gelebter Patriotismus in Reinkultur.

Die aktuelle Zeitgeschichte  ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür.  Denn was machen die USA derzeit? Sie bekommen mal wieder peferkt die Kehrtwende hin.  Egal was für einen Scheiss sie auch verzapft haben, sie schütteln sich mal kurz, finden irgendeinen Schuldigen, haken die Sache  ab und lassen dabei, ganz wichtig, nichts auf sich und ihre grossartige Nation kommen.

Siehe Ukraine.
Was geht denn gerade ab, Alter? Ja. Shit. Die Biden Regierung hat es echt verbockt,  hat echt viel Scheisse gebaut, aber was geht uns das jetzt an? Wir haben doch eine neue Regierung.  Und die neue Regierung sieht das ganz anders. Die hätte den Krieg nie zugelassen und will jetzt einfach nur ihr Geld zurück, oder zumindest mal etwas Profit sehen.  Wo bleibt die Entschädigung? Für die Fehler der Vorgängerregierung  zahlen doch nicht etwa wir.  Nein, wo kommen wir denn da hin?  Also, lasst uns mal ganz rasch die Vergangenheit ruhen, oder besser, ganz schnell vergessen, denn "Make America Great Again" hat für sowas keine Zeit. 


Genialer Move, oder? Diese durchaus kritiklose und narzisstische Selbstliebe kennt der Deutsche nicht. Ganz im Gegenteil. Ein guter Deutscher hadert auch in hundert Jahren noch mit seiner historischen Schuld.  Die Verbrechen einer Regierung aus dem letzten Jahrhundert, lasten schwer auf den Schultern der Deutschen, die regelrecht darauf bestehen diese Last auch weiterhin zu tragen, Schwamm drüber und weiter geht's? Nicht doch. Das können nur die Amis, die scheinbar keinen Schuldkomplex  kennen und sollten sie ihn doch kennen, so wird ihm kein grosser Raum gewährt. War da nicht was mit den Ureinwohnern? Vietnam? Korea? Afghanistan? Iran? Millionen Kinder waren es Wert  für Freiheit und Demokratie, (die man leider nicht exportieren konnte) abgeschlachtet zu werden, weil man wenigstens die Rohstoffe der Länder billig importieren konnte. Ja. Das hat weg getan, vor allem den anderen. Aber so läuft es nun mal in der Welt. 

 

Und das hier Aufgezählte ist ja nur ein Bruchteil der vielen Verbrechen und Kriege, die die USA angefangen und verloren haben weil sie es konnten und so wollten. Die Kriege. Nicht die Niederlage. Aber das alles ist für den Ami keine grosse Sache mehr. Es war vielleicht ein Fehler, ja. Lief echt Scheisse. Ok, mag sein. Doch Schwamm drüber und weiter geht's, Auf zum Mars. Das nennt man auch Patriotismus - oder? 

Scheiss Taten. Aber geniales Konzept. Das macht es so einfach, sich nicht all zu lange mit
den Fehlern der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen. Wir Deutschen sind da ganz anders. Wir suhlen uns ja lieber darin. Wir können gar nicht tief genug in den Fehlern unserer Urgroßeltern herumwühlen und den Dreck ausgraben mit dem wir uns gegenseitig beschmeissen.


Ja, Leute. Nicht mein Ding. Eigentlich alles. Diese Kriege. Dieser Verbrechen. Das unsägliche Leid. Diese miese Geopolitik und das Streben nach der Macht, die nur auf Mord und Totschlag basiert. Aber wer glaubt, dass sei halt nur so ein Ami-Ding, der irrt gewaltig. Könnten es die anderen, sie würden jederzeit die Lücke mit Mord und Totschlag schliessen, die sich ihnen bietet. Das sehen wir doch gerade an dieser kriegsgeilen EU, die von neuer Macht und Stärke träumt und diese nicht etwa in der Diplomatie und einem politischen Humanismus sieht. Nein. Kriegstreiberei und eine zunehmende Militarisierung der Gesellschaft ist das einzige was der EU einfällt, wenn sie Demokratie und Freiheit in der Welt retten will. Sehr amerikanisch, oder?

Und wenn ich nur ein wenig länger an diese EU denke,
denke ich automatisch ans baldige Auswandern oder daran, ob ich nicht bereits politisches Asyl beantragen sollte? Und dann fallen mir, wie immer, nur die USA ein. Russland? China? Asien? Südamerika? Nein. Mein Mindset  zieht mich in die USA. Wenn schon ein Teil der Weltpolitik sein, dann auch richtig. Mit richtig viel Spass, den man als Freund der individuellen Freiheit dort deutlich mehr haben kann, als in der EU. Und so bleibe ich meiner stillen Liebe treu, ohne ein Land wirklich lieben zu können. "USA...USA ...USA..." höre ich mich rufen. Zumindest bis zum Aufstieg einer neuen Hochkultur, die mich ähnlich materiell, intellektuell und spirituell anfixt wie diese. Kann das Europa sein?


Und was ist mit Deutschland? Ja, was ist nur mit Deutschland los? 

von dersven 14. Juni 2025
Nein - das System braucht das nicht. Es braucht vor allem eines nicht Verständnis, Vergebung und Liebe. Ach wie naiv. Eure Wut. Euer Hass. Eure Hoffnung auf Zerstörung. Auf Rache, Vergeltung. und die Abrechnung. Das braucht das System. Das ist die Energie, die es aufrecht erhält. Und darin seid ihr euch alle einig. Ihr gebt ihm diese Energie.
von dersven 7. Juni 2025
Ich vermute, die Mächte, die das Narrativ vom Deep State erfunden haben treiben gerade mit sehr viel Spass an der Sache ihr globales Spiel mit uns. Meine Thesenerweiterung dazu, sozusagen meine Unterthese, ist diese.
von dersven 5. Juni 2025
Egal welche Seite nun auch in diesen Tagen wieder welche Reaktionen erwartet, fordert oder leider sogar erhofft, ich frage mich eher, was soll der ganze Scheiss? Die Ausgangslage scheint doch mehr als klar. Der sogenannte Werte-Westen wird die Ukraine bis zum letzten Soldaten unterstützen und das Land weiter aufrüsten. Er will Russland destabilisieren und die Ukraine in die EU und Nato aufnehmen. Die Russen wollen das unter keinen Umständen.
von dersven 22. Mai 2025
Dieser Beitrag kann dem Klimakult selbstverständlich nicht im geringsten das Wasser abgraben, in dem er zu ertrinken droht, weil er niemals die Reichweite der Mainstreampropaganda erreicht. Er wird auch nicht den massiven Rückzug des Menschen in seine selbstverschuldete Unmündigkeit und Versklavung verhindern, aber er ist wenigstens mein kleiner Beitrag, die Philosophen der Aufklärung zu ehren.
von dersven 15. Mai 2025
Daher teile ich diese Aussage nur zum Teil . Das grösste Verbrechen an der Menschheit hat sich die Menschheit selbst zugefügt. Sie haben mitgemacht. Und das ist für mich im Rückblick die grösste Bedrohung: Eine Masse von Menschen, die Schuldige suchen und diese nicht bei sich selbst finden.
von dersven 11. Mai 2025
In einem ungehorsamen Kind flackert noch die Fackel der Freiheit und des Egoismus auf, die so manchen Erwachsenen blenden oder ihn zum Feuer löschen verleiten mag. Ich sehe jedoch darin ein Licht der Hoffnung, an dem ich mich gerne wärme und das ich brennen lasse.
von dersven 5. Mai 2025
In diesem Sinne dient der Ruf nach einem AfD Verbot mit grosser Sicherheit eher den Verbotenen. Zumal diejenigen, die das Verbot aussprechen, von vielen als absolute Spießer, als Lügner und Heuchler empfunden werden. Als außenstehender, leidenschaftlicher Demokrat, Humanist und Freidenker sehe ich den blauen Apfel, der nicht weit vom braunen Stamm fällt und ich denke mir nur eines...
von dersven 29. April 2025
Und so ziehe ich mich seit Wochen an der eigenen Brustbehaarung immer weiter raus aus dem Sumpf der menschlichen Verkommenheit und in mich zurück. Nicht ins Schneckenhaus, sondern in die unendliche Leere, die zwischen all meinen Atomen pulsiert, die dort Tango, und Salsa tanzen. Den Rhytmus hab ich durchaus im Blut. Die Schritte aber nicht im Kopf. Das kann ja heiter werden.
von dersven 16. März 2025
Als Pazifist schlage ich daher folgenden Kompromiss vor. Bewaffnen wir die Zivilbevölkerung und wenn der Russe vor der Tür steht, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er seine Familie verteidigen oder den Russen auf ein Gespräch und ein gemeinsames Essen in sein Haus an seinen Tisch einladen will.
von dersven 28. Februar 2025
Wir sehen es im Fernsehen, auf Social Media zuerst. Es sind schreckliche Bilder von bestialischen Taten. Aber es sind am Ende ja "nur" Bilder aus einer fernen Stadt. Schauderhaft aber irgendwie bleiben diese Taten auch abstrakt. Man will glauben, dass alles passiert doch nur im Fernsehen.
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