Sorry, ich habe abgeschlossen.

Ein Schlusswort muss natürlich sein.
Ich will nicht mehr. Die globale Doofheit macht mich müde. Und Müdigkeit ist keine Option.
Ist es die Dummheit und Gleichgültigkeit des "Homo mente stercore permixto"?, wie es der Latriner in mir denkt. Ist es sein geistloses gleichgeschaltetes und dahin faulendes Massenhirn? Oder seine herzlose stets das Böse manifestierende vollgekotete Massenseele?
Oder ist es einfach nur der täglich gleiche, öde News-Bullshit wiederkauender Tipplinge, der mir die Kräfte raubt? Vielleicht alles zusammen? No answer!
Die tägliche Resonanz, die ich mir suche, stärkt längst nicht mehr meine Abwehrkräfte. Ich finde sie eh nur unter euch und Meinesgleichen. Das ist zwar ok, aber sinnlos. Es langweilt. Nicht ihr. Der Umstand. Der Applaus von der richtigen Seite. Nice to have. Und sonst so? Grübel. Grübel. Gähn.
Eine mediengemachte Krise, von Politik und Lobbyisten befohlen, folgt der anderen. Und wir Schwurbler drehen die Spiesse an denen die Gegenwart vor sich hinkokelt auch fleissig mit um. Der Russe und die Ökofaschisten lassen in Spaniern und Portugal den Strom abschalten, die Antifa übernimmt das Gesundheitsministerium, Maskentragen sorgte für positive PCR Tests, die neue Regierung in Deutschland besteht nur aus Coronisten und linksgedrehten WEFisanten und Eichhörnchen fallen verdurstet von Bäumen, während Wiesbaden die Wassersteuer erhebt. Das ALLES muss mein Hirn allein nur an einem Tag verkraften.
Der Graben zwischen mir und denen da draussen wird nicht tiefer. Er wird breiter und breiter. Lasso-Leine zu kurz. Brücken bauen? Ein Jahrhundertprojekt. Keine Zeit. Die, die gehorsam ins Chaos marschieren und die, die schweigend dabei zuschauen wie alles Lebens- und Liebenswerte verkommt, erreiche ich längst nicht mehr. Nicht mit der schnellsten Glasfaser, der lautesten Beschimpfung und dem einfühlsamsten Kommentar. Verlorene Seelen. Driften ab. Darth Vader ruft sie oder Satan oder irgendein Papst des Vatikans.
Ich gebe mich nicht geschlagen. Nein.
Ich verliere auch nicht den Mut. Nein. Nein. Nein. Sondern lediglich
die Wut, die mich bislang noch antrieb. Ich denke mir zunehmend beim Denken und Betrachten der Scheisse, die täglich und manchmal stündlich an mir vorbeifliesst:
"Let it go. Let it flow." Und dann lese ich bei einem Journalisten, den ich sehr mag und dem ich schon lange folge, ein paar wohltuende Zeilen über das Glück im blühenden Olivenhain.

Ja. Leben ist schön.
An jedem noch so spitzen Kaktus reibe ich mich derzeit lieber, als an der tausendsten Studie, die wieder mal belegt, was ich alles schon seit Jahren weiss. Ja doch!
Turbokrebs, Gürtelrosen, Nierenversagen, Herzinfarkte, Blindheit und die vielen spontanen Abflüge in die ewigen Jagdgründe so vieler, auch junger, Menschen.
Nichts von dem fiel aus heiterem Himmel auf die Menschheit nieder. Was soll ich sagen? Sie haben ihr Leid und Elend mit
ausgestreckten Armen gierig empfangen. Rein der Pieks. Und aus die Maus. Was soll ich darüber noch reden? Warum soll ich das noch teilen? Mit wem will ich darüber noch in Diskurs treten?
Spart euch den Applaus. "Mein kleiner grüner Kaktus..."
Und so ziehe ich mich seit Wochen an der eigenen Brustbehaarung immer weiter raus aus dem Sumpf der menschlichen Verkommenheit und in mich zurück. Nicht ins Schneckenhaus, sondern in die unendliche Leere, die zwischen all meinen Atomen pulsiert, die dort Tango, und Salsa tanzen. Den Rhytmus hab ich durchaus im Blut. Die Schritte aber nicht im Kopf. Das kann ja heiter werden. Diese irren Atome, die mich, in Kilo gewogen verzweifeln lassen, und die meinem Nichts, der Leere in mir, seine Struktur verpassen sind mein heisser "place to be" derzeit. Dort wo meine Leere mit den Lehren des Universum kollidiert, mache ich mich mit Warp Antrieb und neuer Abenteuerlust bewaffnet auf den Weg zu Galaxien, die mein Ego nie zuvor gesehen hat.
Sowieso besser als jeder Überschlag mit dem E-Roller, der mich vor kurzem als Quasimdo Double im Schleudertrauma-Status schlagartig animierte, mein Betriebsprogramm vom Ruhezustand besser auf Neustart umzuschalten.
wortmut? Was willst Du mir sagen?
Imgrunde das hier. Er sagt es nur so viel cooler. Klick mal an.
Seit Anfang 2020 habe ich mich hier auf meinem wortmut Blog mit gepflegter Polemik selbst therapiert. Das habe ich oft geschrieben. Ich schrieb weniger für andere und mehr für mich selbst. Und dennoch hat der eine und die andere es gerne gelesen. Danke für euer Feedback. Ich sende euch Liebe.
Gebracht hat es mir viel. Unter anderem auch die Freundschaft zu Menschen, die ich vor 2020 noch nicht kannte.
Je polemischer mein Beitrag , umso befreiter fühlte ich mich oft.
Frei von dem privaten und öffentlichen Dreck&Druck,
der die Welt bewegte.
Gute Sache. Damals. Zur richtigen Zeit die richtige Tat. Körper und Geist blieben im Einklang, während um mich herum die Menschen in sich zusammenfielen. Heute aber macht das alles keinen Sinn mehr. Für mich wohl gemerkt. Wut verflogen. Ich rege mich einfach nicht mehr auf. Obwohl es ausreichend Stoff zum Ausrasten gibt, merke ich, dass mir die Lust abhanden kommt, mich rhetorisch frei zu kotzen.
In meinem Boroca-Areal tummelt es zwar nur so von tödlichen Wortgeschossen, doch ich drücke nicht mehr ab. Die Waffe,. mein Mac, liegt unbenutzt vor mir. Der Killerinstinkt ist weg. Der Impuls zu Vernichten fehlt. Selbst ein kleiner Aufklärungsflug über die Tastatur will nicht gelingen. Es fehlt die Lust am Jagen. Ich habe null Bock die geballte Blödheit zu vernichten. Soll sie das doch selber machen. Sie wächst ja ständig nach. Trotz meiner Feuerkraft und eurer ergeht es mir und uns doch wie dem Russen. Die Gebietsgewinne sind im Verhältnis zu den Opfern echt gering. Und während Europa kriegstüchtig wird, entwaffne ich mich selbst.
Du Deserteur höre ich meine Mitstreiter rufen. Doch ein Blick auf ihre Social Media Kanäle reicht mir. Ja. Es reicht. Wohl gemerkt nochmal, es reicht nur mir. Überall das Gleiche. Alte Schlachten, die längst verloren sind, werden ständig aufgewärmt und im gleichen Eifer geführt wie vor Jahren. Und wenn das nicht reicht, werden selbst banale Tages-Ereignisse zu neuen Kriegsgebieten erklärt. Hinter jedem Artikel steckt ein Angriff. Hinter jeder News ein Beweis für die Verschwörungstheorie, die wahr wurde. Nullbringer an neuen Emotionen. Mentales Nullwachstum. Intellektuelle Gewinne und Verluste gleich Null. Kommunikation als Nullsummenspiel. Ich bin da weg. Ich Null.
Ein Tweet auf X sagt es kürzer.

Mein Talent ist das Schreiben. Das weiss ich. Und ich spüre, es ist an der Zeit, mein Talent aufs Neue herauszufordern.
.Ich schreibe seit frühester Kindheit. Mit 8 war ich Herausgeber einer Hauszeitung, die jedoch wenig Resonanz bei den Eltern fand. Freunde, die mir mein Moped reparierten "bezahlte" ich mit Liebesbriefen für ihre Flammen und ansonsten schrieb ich schon als Jugendlicher Kurzgeschichten, die ich jedoch nie veröffentlichte.
Als junger Schnösel, der sich mit Robert Redford in "Die Unbestechlichen" zu doll identifizierte, wollte ich Journalist und vielleicht später auch mal Schriftsteller werden. So wie Hemingway. Viel Alk. Am Meer. Selbstmord. Bukowski fand ich auch sehr geil. Aber zu durchgeknallt und pervers für Deutschland, dachte ich damals. Ausserdem. Scheiss Tod. Zu langsam.
Als freier Journalist hatte ich während des Studiums meine kleinen Erfolge und begriff doch schnell, dass meine seelische Konstitution nicht für diesen Beruf geschaffen war. Zu sensibel. Feingeist halt. Pseudophilosophierender Schöngeist. Wortkasper. Zu ehrlich. Nicht zynisch genug. Kein Bock, so jung bereits als Alkoholiker zu enden. Oder wie eine Redaktionsleiterin vom Stern in Hamburg zu mir sagte: "Sven, ich glaube Du bist besser in der Werbung aufgehoben."
Was aber wurde aus dem Schriftsteller? Ich war zu faul. Also. Der Teil. In mir. Davon. Und so schlitterte ich per Zufall (?) mit meinem Talent tatsächlich in die fremdgesteuerte Hamburger Werbe-Manifestation. Ich wurde Werbetexter. Eine Schlitterpartie, die ich nicht bereue. Fun pur. Ihr glaubt ja gar nicht wieviel hochgebildete, kreative und schwerst intellektuelle Faulenzer sich damals in den Agenturen tummelten. Die Kapitalisten machten uns reich und wir hatten Partytime.
Autor wurde ich dann trotzdem noch. Vor einem Jahr. Das Universum wollte es so. Steht alles im Vorwort meines Buches. Es forderte seinen Tribut, so denke ich aktuell. Denn was ich da schreibe, kommt von oder aus ihm. Mein erstes Buch. Recht spät, aber besser als nie. Fühlt sich gut an. 2024 im Selfpublishing herausgegeben. Kurzgeschichten ausser Rand und Band. Geschrieben im Auftrag anderer Egos aus anderen Dimensionen. 5 neue Geschichten habe ich bereits im Mac geparkt. Wie immer seltsam. Krude. Kryptisch. Kokolores. Auf jeden Fall aber hinterlassen sie in mir beim Schreiben ein ähnliches Gefühl der Befreiung und Selbsttherapie, so wie ich es in den vergangenen Jahren hier auf wortmut mit meinen Beiträgen erlebt hatte.
Wird ein weiteres Buch folgen? Diese Frage ist genauso offen, wie die Wiederöffnung meines Blogs. Was wird aus wortmut? Ich denke der erste Blog-Beitrag, nach diesem hier, wird die Richtung weisen. Ich lasse mich überraschen.
Bis dahin aber sind, hier auf wortmut, alle Kapitel des Widerstandes gegen den Wahnsinn unserer Zeit abgeschlossen. Comeback möglich? Nein. Eine Neueröffnung in ganz neuen Stil? Denkbar. Wann und wie diese aussieht. Kein Hellsicht. Das liegt eher im ewigen atomaren Fluss des Universums, in dem ich gerade bade. Widerstandslos....ok...etwas mehr warmes Wasser wäre schön. Gibt es auch einen Schwamm? Kann man das Wasser auch mal blubbern lassen? Habt ihr einen Massage-Strahl, eine kleine Plastikente vielleicht und wie ....


