dersven • 2. Februar 2022
Was wird 2022 noch alles gängige Praxis werden?

Vielleicht erst klicken und das Video anschauen.
Wer Henryk M. Broder nicht kennen sollte, der kann ja auf Wikipedia gleich mach vorbeischauen. Ich verfolge diesen intellektuellen Hitzkopf schon seit vielen Jahren mit sehr viel Freude. Er legt bei vielen Themen den Finger in die Wunde und bohrt dann noch richtig nach. Mit anderen Worten: Er macht einen hervorragende journalistischen Job.
"Broder entstammt einer jüdischen Handwerkerfamilie; [6] seine Eltern waren Überlebende von Konzentrationslagern . Die Mutter war laut Broder 1945 ins KZ Auschwitz deportiert worden, entkam jedoch mit drei anderen jüdischen Frauen auf einem Evakuierungsmarsch . Der aus Russland stammende Vater war ein Überlebender des KZ Buchenwald . [7] [8] "
Da ich auf meinem Blog auch schon mehrfach die aktuellen Ereignisse in Deutschland mit den frühen Anfängen des Faschismus verglichen habe , bin ich sehr froh, diese Worte nun ausgerechnet von ihm zu hören .
Ich wurde wegen ähnlichen Aussagen in meinem Freundeskreis mehrfach beschimpft und belächelt. Allein die Tatsache , dass ich meine Angst vor dem zunehmenden "Gesundheits- und Hygiene-Totalitarismus"
in Deutschland formulierte, hat für grosser Empörung gesorgt. Aber ich gebe zu, die Deutschen machen mir Angst, immerhin habe ich den Deutschen Massenwahn in der Schulzeit hoch und runter studiert und viele erinnert mich heute daran.
So schrieb ich unter anderem: "Die Mehrheit der Deutschen war auch für Hitler. Was sagt uns das über das wollen der Mehrheit?"
Nachzulesen hier.
Und immer wieder drängten sich mir Vergleiche auf. So kam es dann auch zu diesem Beitrag hier, in dem ich den Historiker Hilberg zitierte:
"Die enorme Dynamik des Entsolidarisierungsprozesses
im nationalsozialistischen Deutschland ist bis heute noch nicht Gegenstand
einer sozialpsychologischen Untersuchung geworden, obwohl sie beunruhigende Hinweise auf die offenbar gegebenen Möglichkeiten gibt, normative und soziale Gefüge in nur wenigen Monaten umzuformatieren
und eine spezifische Moral, in diesem Fall eine nationalsozialistische, zu etablieren."
"Wenn man solche Veränderungen von Verhaltensnormen als „moralische Korrumpierung“ oder „ Wegfall von Hemmungen“ interpretiert, um die Wahrnehmungen, Handlungen und Verhaltensweisen von Menschen im Nationalsozialismus zu erklären, greift man zu kurz : Denn hier wird das als „normal“ definierte zwischenmenschliche Verhalten als Ganzes verändert, und die Orientierungen der Einzelnen verändern sich auf subtile, von ihnen selbst unbemerkte Art und Weise in diesem Rahmen mit."
Ich möchte an dieser Stelle auch auf den Blog-Beitrag verweisen, in dem ich Versa Sharav
zitiere, eine unbequeme Überlebende des Holocaust, die in aller Schärfe die weltweite und insbesondere deutsche Entwicklung der Corona-Politik kritisiert. Zu lesen hier
: " Eine Überlebende des Holcocaust, die leider nicht in den Bundestag eingeladen wird. Passt einfach nicht.
"
Und in diesem Beitrag erinner ich daran, dass auch Nazis eine Moral und Ethik hatten.
Und in diesem Beitrag erinner ich daran, dass auch Nazis eine Moral und Ethik hatten.
Moralische Überlegenheit und autoritäre Selbstgefälligkeit stehen leider wieder hoch im Kurs. Unter diesem Link versuche ich deshalb zusätzlich viele der Aussagen zu dokumentieren,
die ich eigentlich, nach dem Wahn und der Gewaltherrschaft des Deutschen Reiches und der DDR, in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr für möglich gehalten hätte. Dort schreibe ich unter anderem:
"Ich selbst bin entsetzt, dass auch in meinem Freundeskreis diese Sprache der Spaltung und Entpersonalisierung bereits Einzug gehalten hat und nicht auf das entschiedenste abgelehnt wird. Ich halte dies alles hier fest, damit nachfolgende Generationen nicht vergessen, mit welcher Niedertracht, mit welcher Hetze und mit welchem Hass man sich seit 2021 wieder auf Minderheiten in Deutschland stürzt.
WEIL ES SO DAMALS ANFING."
WEIL ES SO DAMALS ANFING."
Und ansonsten bin ich gespannt, wie lange wohl das Video von Henryk M. Broder auf YouTube unzensiert stehen bleibt. Polemisch gefragt: Wird es sich YouTube trauen, die Botschaft eines Juden digital zu entsorgen?

Nein - das System braucht das nicht. Es braucht vor allem eines nicht Verständnis, Vergebung und Liebe. Ach wie naiv. Eure Wut. Euer Hass. Eure Hoffnung auf Zerstörung. Auf Rache, Vergeltung. und die Abrechnung. Das braucht das System. Das ist die Energie, die es aufrecht erhält. Und darin seid ihr euch alle einig. Ihr gebt ihm diese Energie.

Egal welche Seite nun auch in diesen Tagen wieder welche Reaktionen erwartet, fordert oder leider sogar erhofft, ich frage mich eher, was soll der ganze Scheiss? Die Ausgangslage scheint doch mehr als klar. Der sogenannte Werte-Westen wird die Ukraine bis zum letzten Soldaten unterstützen und das Land weiter aufrüsten. Er will Russland destabilisieren und die Ukraine in die EU und Nato aufnehmen. Die Russen wollen das unter keinen Umständen.

Dieser Beitrag kann dem Klimakult selbstverständlich nicht im geringsten das Wasser abgraben, in dem er zu ertrinken droht, weil er niemals die Reichweite der Mainstreampropaganda erreicht. Er wird auch nicht den massiven Rückzug des Menschen in seine selbstverschuldete Unmündigkeit und Versklavung verhindern, aber er ist wenigstens mein kleiner Beitrag, die Philosophen der Aufklärung zu ehren.

In diesem Sinne dient der Ruf nach einem AfD Verbot mit grosser Sicherheit eher den Verbotenen. Zumal diejenigen, die das Verbot aussprechen, von vielen als absolute Spießer, als Lügner und Heuchler empfunden werden. Als außenstehender, leidenschaftlicher Demokrat, Humanist und Freidenker sehe ich den blauen Apfel, der nicht weit vom braunen Stamm fällt und ich denke mir nur eines...

Und so ziehe ich mich seit Wochen an der eigenen Brustbehaarung immer weiter raus aus dem Sumpf der menschlichen Verkommenheit und in mich zurück. Nicht ins Schneckenhaus, sondern in die unendliche Leere, die zwischen all meinen Atomen pulsiert, die dort Tango, und Salsa tanzen. Den Rhytmus hab ich durchaus im Blut. Die Schritte aber nicht im Kopf. Das kann ja heiter werden.

Als Pazifist schlage ich daher folgenden Kompromiss vor. Bewaffnen wir die Zivilbevölkerung und wenn der Russe vor der Tür steht, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er seine Familie verteidigen oder den Russen auf ein Gespräch und ein gemeinsames Essen in sein Haus an seinen Tisch einladen will.