Lieber Verfassungsschutz. Ich bin ganz bei euch.

Ich beobachte mich jetzt selbst. Ich scheine gesichert rechtsextrem zu sein.
Das geht natürlich gar nicht. Ich will es auch nicht glauben, aber im Fernsehen sagen sie es mir ständig. Ein Drittel der Wähler in Ostdeutschland ist, so heisst dort, gesichert rechtsextrem, Zumindest wählen sie eine gesichert rechtsextreme Partei.
Mir wird Angst und Bange. Denn ich gebe zu, ich hätte sie glatt auch gewählt. Aber dann höre ich die ZDF Chef-Redakteurin Bettina Schausten. Sie spricht nach der Wahl vom Angriff der Nazis auf Polen und den 6 Millionen Juden, die die deutschen Faschisten bestialisch umgebracht haben. Und dann sagt sie, dass exakt 85 Jahre nach Beginn des 2. Weltkrieges, auf den Tag genau, ein Grossteil der Deutschen wieder eine gesichert rechtsextreme Partei wählt. Pfui und aua. Das hat gesessen.
Ich bin nicht nur gesichert rechtsextrem, sondern offensichtlich noch ein Mensch, der nicht das Richtige aus der Geschichte gelernt hat. Seltsamerweise geht die Geschichte von Frau Schausten nicht weiter. Sie endet nicht mit den knapp 30 Millionen Russen, die ebenfalls den Deutschen Faschisten zum Opfer gefallen sind. Aber das passt wahrscheinlich nicht so gut ins Bild der ÖRR, die ja auch permanent Politiker hofieren, die uns erzählen: "Die Ukraine muss gewinnen". Egal wieviele Ukrainer und vor allem Russen noch drauf gehen. Und egal ob wir wieder mit deutschen Waffen russische Soldarten killen.
Ich erinnere mich an ein Freundin, die mir vor gut drei, vierJahren sagte, sie sei jetzt plötzlich rechtsextrem. Sie selbst könne das zwar nicht so sehen und an sich selbst eine Rechtsradikalisierung wahrnehmen, aber fast ihr gesamtes Umfeld würde behaupten, sie sei jetzt rechtsextrem.
Das krasse an der Sache, so sagte sie mir, sie sei doch seit jeher eine Hardcore-Linke und sie würde jeden, aber auch wirklich jeden vor der AfD und den Neonazis warnen. Jeden, der nur latent mit diesen Rechtsextremen sympathisiere. "Rechtsextrem? Ich? Geht gar nicht!", sagte sie mir.
Dachte sie halt. Bis der Virus kam.
Denn wer jetzt die Corona-Politik der Regierung in Frage stellte war sofort rechtsextrem. Ein Feind der Volksgesundheit, so wie die Querdenker und die Reichsbürger. So war das damals. Und wer dann die anderen darauf hinwies, dass das mit der Volksgesundheit und der Masse, die über dem Einzelnen steht, eigentlich eine sehr faschistoide Sichtweise sei, der war aber gleich so was von gesichert rechtsextrem. Verrückte Welt.
Die Ärmste. Sie, die eigentlich als aufrechte Linke das asoziale Treiben der kapitalistischen Eliten, die Macht-Interessen der Turbokapitalisten und die Gier der globalen Pharma-Konzerne kritisierte, stand nun mit ihrer linksradikalen Überzeugung in dem Lager, vor dem sie stets warnte. Jetzt fehlte eigentlich nur noch, dass sie irgendwann gegen Krieg und gegen Waffenlieferung in Kriegsgebiete sein würde....ihr wisst schon, was kommen musste. "Nazi. Rechts. Rechts. Nazi."
Mir ist ähnliches passiert. Der Glauben an das Grundgesetz und ganz besonders der Glauben an den Artikel 1 des Grundgesetzes machten mich über Nacht zu einem Rechtsextremen. Als ich dann noch das IfSG scharf verurteilte und später die drohende Impfpflicht wurde ich zum rechtsextremen Attila Hildmann des Südens.
Das macht natürlich was mit einem. Gestern noch linksliberal und plötzlich rechtsextrem? Wie konnte das ausgerechnet mir passieren? Ich begann daher, dass Parteiprogramm der
gesicherte Rechtsextremen zu lesen, um mich selbst zu testen. Und siehe da. Ich hatte tatsächlich
rechtsextremes Potential in mir.
Ich muss gestehen, ich war geschockt. Ein Grossteil
der Inhalte des
AfD Grundsatzprogramms sprach mich an. Wow. Shit.
Ich schäme mich ja so, aber gleich zu Beginn des Programms lese ich etwas, was mir extrem gut gefällt.
Zitat:
"MUT ZU DEUTSCHLAND. FREIE BÜRGER, KEINE UNTERTANEN. Wir sind Liberale und Konservative. Wir sind freie Bürger unseres Landes. Wir sind überzeugte Demokraten."
Und so geht es bei einigen Punkten weiter, die ich durchaus mag. Ich zitiere mal ein wenig:
"Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen."
Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geist von Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben.
Die AfD setzt sich dafür ein, Volksentscheide in Anlehnung an das Schweizer Vorbild auch in Deutschland einzuführen.
Die verdeckte Parteienfinanzierung, zum Beispiel durch Stiftungen, ist gänzlich aus dem Ruder gelaufen und macht mittlerweile jährlich etwa 600 Millionen Euro aus. Das entspricht dem Vierfachen der eigentlichen verfassungsgerichtlich aus gutem Grund beschränkten Parteienfinanzierung. Die AfD will daher, dass die gesamte staatliche Parteienfinanzierung auf eine neue gesetzliche Grundlage gestellt und begrenzt wird.
Um die Wahl des Bundespräsidenten transparenter und unabhängiger von Parteien durchführen zu können, wollen wir den Bundespräsidenten direkt durch das Volk wählen lassen.
Während Steuerhinterziehung auch bei vergleichsweise kleinen Beträgen in Deutschland verfolgt und bestraft wird, bleibt die ebenso das Gemeinwohl schädigende Steuerverschwendung straffrei. Die AfD will daher einen neuen Straftatbestand der Haushaltsuntreue einführen.
Die AfD will die Einflussnahme der politischen Parteien auf das Ernennen von Richtern und Staatsanwälten beenden. Wir unterstützen den Modellvorschlag des Deutschen Richterbundes, einen Justizwahlausschuss und einen Justizverwaltungsrat einzurichten.
Der „Kalte Krieg“ ist vorbei. Die USA bleiben unser Partner. Russland soll es werden. Die AfD setzt sich deshalb für ein Ende der Sanktionen und eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland ein."
Ich kann da noch so einiges rauskopieren. Aber ich will hier ja nicht weiter rechtsextremes Gedankengut publizieren. Hätte ich das nur gewusst, dass das alles rechtsextrem ist. Ja, was dann? Kann ich über meinen braunen Schatten springen? Kann ich zu einem besseren Weltbürger werden, dem Deutschland völlig egal ist und der in einer Welt ohne Grenzen und nationale Identitäten aufgeht? Kann ich zu einem Bürger werden, der nur Parteien wertschätzt, die alleine den USA die Stange hält, der nach wie vor die politische Weisungen von Staatsanwälten und Richtern für richtig hält, der den Fraktionszwang und die feudale Parteiendemokratie gut heisst und der es absolut ablehnt, auch nur ein wenig über ein Europa souveräner Nationalstaaten nachzudenken, oder ein anderes demokratischeres Europa, als diese bürokratische und extrem antidemokratische EU?
Kann ich meine rechtsextreme Neigung zum scharfen Hinterfragen und Kritisieren der Regierung aufgeben und kann ich vielleicht wieder in der demokratischen Mitte das eigene Denken sein lassen und alles brav abnicken, was mir die Experten und die Medien vorsetzen? Kann ich diese gesicherte rechtsextreme Art, mich nicht nur bei den ÖRR und Mainstreammedien zu informieren nicht endlich aufgeben und mich wieder den seriösen Quellen blindlings anvertrauen?
Es wird hart.
Ein harter Entzug. Aber was tut man nicht alles, um ein besserer Mensch zu werden?
Ich bin noch immer geschockt. Und ich verspreche - ich werde mich selbst beobachten. Noch intensiver als es der Verfassungsschutz tut.
Ich werde mir den Rechtsextremismus schon austreiben. Ok. Es wird vielleicht schwer, denn was ich auch denke und offen ausspreche, ist zumindest für die Mainstream-Medien und die aufrechten Politiker und Wähler der demokratischen Mitte gesichert rechtsextrem.
Was auch immer ich in Frage stelle, ob die Einheitswissenschaft zur Genspritze und dem Klimawandel, ob die LGTBQ Ideologie, den Elektroauto-Hype, die Genderpflicht, die notwendige Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft, die überlebenswichtige Migration von Fachkräften, die Ausschüttung von Bürgergeld, die unbedingte Waffenlieferungen in Kriegsgebiete und die Vorteile der Deindustrialisierung Deutschlands, ich stehe immer mit einem Bein mindestens im rechtsextrem Lager. Und wer einmal dort eingelagert wurde, mit dem diskutiert man nicht mehr. Wer redet schon mit Nazis? Selbst wenn ich nur erzähle, dass ich gerne Grille und Jeep fahre, komme ich aus der braunen Nummer nicht mehr raus.
Neulich sagte ich bei einer Vollmondnacht zu einer jungen Dame nur so zum Spass: "Glaubst Du eigentlich auch an den Mann im Mond?" und schon wendete sie sich von mir ab mit dem Vorurteil. "Du Spinner glaubst wahrscheinlich auch an die Nazis, die dort auf der dunklen Seite leben". Ich nickte zum Spass und antwortete: "Exakt. Die Siegermächte haben damals Hitler und seine Bande zum Mond geschossen".
Aber sie verstand keinen Spass.
Vor kurzem hatte ich auch einen schlimmen Traum. Ich war wieder Kind. Ich sass im Biologieunterricht und eine Lehrerin warnte uns Kinder ausrdrücklich davor, uns
mit der rechten Hand selbst zu befriedigen. Selbstbefriedung sei zwar ok, aber nur mit links. So ändern sich die Zeiten. Ich selbst wurde als gebürtiger Linkshänder in der Tat noch auf die rechte, die gute Hand umerzogen. Heute sieht man ja was dabei herausgekommen ist.
Gesichert rechtsextrem. Ich? Liebe Leute -.glaubt mir, ich bekomm das schon noch in den Griff. Oder
die AfD schreibt endlich ein faschistoides Grundprogramm, damit ich mich sofort deutlich von ihr distanzieren kann.


