DID70176 • 23. März 2021
Aber lieber Hinken, als sich kritiklos in ein totalitäres Abenteuer zu stürzen.

Heute fasse ich mich mit eigenem Text etwas kürzer. Denn manchmal sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Wobei es dann doch wieder die Worte sind, die man lesen sollte, bevor es zu spät ist.
Warum habe ich dieses Bild gewählt? Mir liegt es absolut fern, Klaus Schwab ideologisch in die Nähe von Adolf Hitler und das WEF in die Nähe von Faschisten zu stellen. Das lehne ich ab!
Ich möchte aber jedem nahe legen, das Werk zu lesen. So wie man damals auch besser "Mein Kampf" hätte lesen und intensiver hinterfragen sollen. Denn, wenn ich hier auch keine ideologische Nähe zu den Nazis und zu den Faschisten zu erkennen vermag, so "klebt" an dieser Reset-Vision leider doch ein recht absoluter und autoritären Führungsanspruch der kapitalistischen Eliten über eine neu zu formendende Welten-Gemeinschaft und Gesellschaft.
Im Rechtsradikalen Umfeld wird immer wieder das Zitat verwendet: »Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ›Ich bin der Faschismus.‹ Nein, er wird sagen: ›Ich bin der Antifaschismus.‹« Dazu muss man aber wissen, daß dieses Zitat angeblich nur dem Linksintellektuellen Ignazio Silon nach seinem Tod zugeschrieben wurde. Dazu empfehle ich diesen Link
Ich persönliche halte auch nicht mehr viel davon, mich im Jahr 2021 an den Begriffen Kommunismus und Faschismus abzuarbeiten. Ich finde daher den Begriff Totalitarismus hilfreicher, wenn es darum geht die Feinde der Demokratie auszuloten und zu beschreiben.
Auch hier verweise ich kurz auf diesen Link zur Debatte "Der umstrittene Begriff Faschismus". Dort seht u.a. : "Also, was sie neu gestalten wollen ist, die Gesellschaft eben nicht als Individuen zu sehen, sondern das Verhältnis von Individuum und Kollektiv neu gestalten und die Gemeinschaft als eigenen Wert zu gestalten und sozusagen zu vermitteln, dass man aufgehen müsse in der Wärme, die die Gemeinschaft einem gibt. Darauf setzen Faschisten und das impliziert natürlich auch das Ressentiment. Ausgeschlossen werden all diejenigen aus der Gemeinschaft, die aus irgendwelchen Gründen nicht dazu gehören sollen.“
Und auch das: „ Ja, wenn man so Wesensmerkmale aufmachen will, das sind dann der Antil-Liberalismus, der Anti-Individualismus, der Anti-Marxismus. Dieser Totalitätsanspruch...."
Nun - und vor diesem historischen Hintergrund empfehle ich "The Great Reset" im heutigen Kontext der Corona-P(l)andemie zu lesen. Und jeder sollte sich fragen, ob er wirklich der kapitalistischen Elite , die den Zustand dieser Welt herbeigeführt hat und sich aktuell mit Milliarden von Euros und Dollars die Taschen füllt, den Umbau des Systems zu einer besseren Welt zutraut und alleine dem WEF und seinem mächtigen Netzwerk überlassen möchte?
Neben der Originalausgabe von "The Great Reset" empfehle ich auch diese Links hier.
Zitate daraus:
Doch glaubt man Marc Benioff, sind nicht Politiker wie Merkel und Macron die Problemlöser der Welt, sondern Wirtschaftslenker wie er selbst. "CEOs sind die wahren Helden von 2020", behauptete der Gründer des Softwarekonzerns Salesforce beim Video-Davos
Doch glaubt man Marc Benioff, sind nicht Politiker wie Merkel und Macron die Problemlöser der Welt, sondern Wirtschaftslenker wie er selbst. "CEOs sind die wahren Helden von 2020", behauptete der Gründer des Softwarekonzerns Salesforce beim Video-Davos
Doch jetzt braucht es eine Umkehr, sagt Klaus Schwab , der bereits 1971 den Vorläufer des heutigen WEF startete. Er rief zum Great Reset, dem großen Neustart , auf. Darunter versteht Schwab eine rasche gemeinsame Anstrengung der Welt, alle Aspekte unserer Gesellschaft und Wirtschaft zu überholen. Von den USA bis China müsse jedes Land und jede Industrie sich dieser Erneuerung unterziehen.
Die Mischung aus Naivität und Zynismus ist atemberaubend. Kein Wunder, dass Verschwörungstheoretiker im Great Reset ein Komplott der sogenannten Eliten sehen, wahlweise den Sozialismus oder ökonomischen Faschismus einzuführen.
Obgleich Covid-19 bei der Initiative The Great Reset als aktueller Anlass definiert wird, beschäftigten sich schon frühere Jahrestreffen mit Systemveränderungen. 2016/17 wagte sich das Forum an „
8 Vorhersagen für die Welt 2030
“. Die erste etwas ungewöhnliche Prognose zeichnete das Bild eines komplett vergesellschafteten Individuums: „Alle Produkte sind Dienstleistungen geworden. Ich besitze nichts. Ich besitze kein Auto. Ich besitze kein Haus. Ich besitze keine Geräte oder Kleidung.“
Unter der Überschrift „
Der Große Neustart muss soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen
“ fordert der Unternehmer Mark Doumba unter einem Foto mit knieenden Black-Lives-Matter-Demonstranten explizit, Kapitalismus und Sozialismus müssten verschmelzen.
Eine Reihe der von Klaus Schwab propagierten Ziele, so ein höheres ökologisches und soziales Verantwortungsbewusstsein von Konzernen, sind konsensfähig – die Frage ist nur, wie wahrscheinlich es ist, dass sie umgesetzt werden.
Vor allem mag sich mancher Beobachter verwundert die Augen reiben, dass ausgerechnet eine große Runde milliardenschwerer Wirtschaftsführer vom Prinzip der egoistischen Gewinnmaximierung Abschied nimmt.
Man ist aber wohl kein Spielverderber, wenn man auf zwei wichtige Stolpersteine auf dem Marsch zur Neuordnung der Welt verweist: Zum einen bewegt sich „The Great Reset“ wie alle politischen Grundsatzerklärungen auf abstraktem Niveau. Die Gretchenfrage ist, wie Schlüsselbegriffe („Gerechtigkeit“) definiert werden und Aufgabenfelder konkret angegangen werden, in (Finanz-)Zahlen ausgedrückt werden.
Unter anderem monieren die Kritiker, der Great Reset sei ein „antidemokratisches Projekt“ mit einem riesigen Netzwerk aus Großunternehmen sowie staatlichen Akteuren und dem Zugriff auf gewaltige Geldmengen. „
Das WEF will die Welt umgestalten, ohne uns zu fragen
.“ Der Finanzexperte
Oliver Baron verweist zu Recht darauf
, der globale Kapitalismus habe immerhin Milliarden Menschen aus der Armut befreit und technologische Innovationen hervorgebracht, bei seiner Reform dürften die Vorteile des kapitalistischen Systems – wirtschaftliche Freiheit und Selbstbestimmung, Offenheit für neue Ideen und Konzepte, hohe Produktivität – nicht zerstört werden.
Wirtschaftsjournalist
Norbert Häring
hält die Reset-Ziele für floskelhaft bis blauäugig und sieht in der Agenda einen Versuch, Diskussionen über eine Neue Weltordnung zu kontrollieren. „Statt Armut, Krankheiten, Übervölkerung und Naturzerstörung verheißen uns die Megareichen eine faire Welt in Einklang mit der Natur. Absurd? Ja. Zynisch? Natürlich. … Wenn man
den kurzen Film
anschaut, den das Forum zur Einstimmung auf den Großen Neustart veröffentlicht hat, kommt man nicht um das Urteil herum, dass es bei seinem Hauptziel entweder kläglich versagt hat, oder – wahrscheinlicher – den Zustand der Welt nur für seine Mitglieder verbessern will. …
Dann wird auf einem alten Computer auf den Reset-Knopf gedrückt, und plötzlich ist alles gut. Bilder von Fischschwärmen im blauen Ozean, schöne grüne Landschaften, glückliche Babys … Nichts darüber, wie wir da hinkommen. … Es geht nicht um einen Neustart, sondern darum, die Diskussion über einen möglichen radikalen Neustart zu lenken und zu monopolisieren.“
Eine entscheidende Frage ist in der Tat, 1. wie legitimiert und 2. politisch durchsetzungsfähig das World Economic Forum als Motor von Veränderungen ist. Seine Mitgliedsfirmen sind ja nicht demokratisch gewählt, beziehen allerdings indirekt viel Legitimation von Politikern und gesellschaftlichen Akteuren, die das Forum als ökonomisches Schwergewicht allzu gern mit im Boot haben.

Und so ziehe ich mich seit Wochen an der eigenen Brustbehaarung immer weiter raus aus dem Sumpf der menschlichen Verkommenheit und in mich zurück. Nicht ins Schneckenhaus, sondern in die unendliche Leere, die zwischen all meinen Atomen pulsiert, die dort Tango, und Salsa tanzen. Den Rhytmus hab ich durchaus im Blut. Die Schritte aber nicht im Kopf. Das kann ja heiter werden.

Als Pazifist schlage ich daher folgenden Kompromiss vor. Bewaffnen wir die Zivilbevölkerung und wenn der Russe vor der Tür steht, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er seine Familie verteidigen oder den Russen auf ein Gespräch und ein gemeinsames Essen in sein Haus an seinen Tisch einladen will.

Viele Menschen haben die Verbindung zum ihrer Seele komplett verloren. Ein höheres Bewusstsein scheint ihnen völlig fremd, denn Medien, Politik, Schule, Uni und auch Religion treiben ihnen das aus. Sie sollen funktionieren und im Dienste des Kollektivs stehen, das von einer kleinen Elite beherrscht wird. In den USA jubeln sie ihr gerade zu.