Was ist Dein Ziel? Wohin geht die Reise?

Ich komme gerade aus Deutschland. War schön dort.
Ich war mal wieder weg. In Deutschland. Diesmal mit dem Sohn. Seit einem Tag sind wir nun wieder auf Fuerteventura.
Wir hatten eine verdammt gute Zeit in Deutschland. Fröhliche Menschen. Frühlingserwachen. Wunderbare Stunden mit Freunden.
Alles fein.
Und dann lese und höre ich in meinen
Schwurbler-Kanälen, dass die Deutschen am besten
alle auswandern
sollten. Also die, die noch etwas zu verlieren haben.
Als Ausgewanderter, der ab und zu nach Deutschland reist, kann ich das
natürlich niemanden verwehren. Aber ist es wirklich so schlimm, in diesem Land zu leben? Ich kann und werde mir darüber kein Urteil erlauben. Das ist klar.
Während also Ende April/Anfang Mai die digitalen Scheinschlachten des Widerstandes in den sozialen Medien noch einmal deutlich an Fahrt aufnahmen, nahm ich mir die Freiheit, das Land mit den Augen meines Sohnes und als lustorientierter Besucher
durch die kunterbunte Mainstream-Brille zu sehen.
Folglich genoss ich es jeden Tag ein wenig mehr, in Deutschland zu sein.
In den Einkaufsstraßen ging es fröhlich zu, die Bars, Kneipen, Cafės und Restaurants waren voll besetzt,
in den Parks vergnügten sich die Menschen und wo wir auch unterwegs waren, ging es
locker und sportlich
zu; ein Sinnbild dafür waren u.a. die zahlreichen Marathon und Halbmarathon-Wettbewerbe, die wir sahen, mit Livemusik und Strassenbewirtung.
Mag sein, dass meine
positiven Wahrnehmungen auch damit zu tun hatten, dass wir uns
zuerst in Köln und dann ausschliesslich im
wunderschönen und noch reichen Rhein-Main-Gebiet
aufgehalten hatten.
Mag sein, dass es an meiner eigenen positiven Grundhaltung lag und an meiner grundsätzlich
freundlichen und offenen Art, mit der ich auf fremde Menschen zugehe. Lächle, sei aufmerksam und höflich
und Dir wird in der Regel fast immer mit Freundlichkeit begegnet.
Das ist mein Credo und es funktioniert.
Das Lachen und gute Gefühl könnte einem natürlich schnell vergehen, wenn man
ausschließlich den schlechten Nachrichten in den alternativen Medien und
der noch schlechteren Propaganda in den Mainstream-Medien folgt. Dieser unselige Mix kann einen fertig machen und jeden Tag versauen.
Egal wo man auf diesem Planeten lebt.
Jeden Tag grüsst schliesslich auch das Schwurbeltier
mit Berichten von Menschen, die sehr jung und im besten Alter
plötzlich und unerwartet versterben oder schwer erkranken (auch im eigenen Freundeskreis). Jeden Tag gibt es die Nachrichten von angeblich
zigmillionen Gespritzten, die bereits das zeitliche gesegnet haben. Jeden Tag stehen den Studien und Nachrichten der Klimasekte die Studien und Nachrichten derjenigen entgegen,
die den Klimaschwindel aufzudecken versuchen. Jeden Tag der gleiche Info-Krieg
um die Wahrheit in der Ukraine, in Israel und was die Pläne der WHO betrifft....und dann noch dieser deutsche Politikwahnsinn der Berliner
Feudal-Demokraten, die das Land, wie viele Ökonomen sagen, im Inneren bereits zerstört haben und es nun auch noch auf
Kriegskurs bringen.
Von all dem
spürte ich Offline jedoch kaum etwas. Noch gibt es den Krieg zum Glück nur in den sozialen Medien, dachte ich oftmals, während ich mich auf die
positive Stimmung um mich herum konzentrierte und mich lieber von den
guten Schwingungen tragen liess, als von der Panik, den Warnungen und den immer lauter werdenden Kampfansagen einer völlig fragmentierten und zum Teil ja bereits
ausgewanderten ausserparlamentarischen Opposition, die komischerweise aus der Ferne den mangelnden Widerstand des deutschen Mainstreams beklagte.
Irgendwie tragisch aber auch lustig, dachte ich oft. Dort der politisch völlig teilnahmslose Mainstream-Deutsche, der fröhlich beim Fussball seine Bierchen zischt, auf der Parkbank sein Eis schlabbert, sich im Marathonlauf misst, einfach nur Spaß am Konsumieren hat und
nichts von den politischen Verbrechen weiß, die die alternativen Medien Tag für Tag aufdecken. Und dann dort der
Minderheiten-Deutsche, der sich selbst als der "Erwachte" begreift
und die Masse täglich ermahnt und aufzuklären versucht und sie mittlerweile anbrüllt, doch endlich aufzuwachen. Eine Masse, die ihm jedoch nicht zuhört, weil sie ihn ihn in den Stadien, den Einkaufscentern, Cafės, Restaurants, Parks, Kinos und beim Joggen
auch nicht hören kann - egal wie laut er noch in seinem Studio in sein Mikro schreit oder herum nörgelt.
Und so denke ich nach wie
vor beim Hören und Lesen meiner bevorzugten Widerstandskanäle immer öfter folgendes: Warum geht ihr eigentlich nicht dorthin
wo die Menschen sind? Nach Deutschland. Auf die Strassen, in die Einkaufscenter, Stadien und Parks. Warum seid ihr nicht alle zusammen jeden Montag in Berlin
und versucht Woche für Woche mehr Menschen dorthin zu bekommen.
Was ist euer Ziel? Wohin soll eure Reise mit der Masse gehen, die ihr offensichtlich mitreissen wollt?
Auf dem Rückflug nach Deutschland schaute ich mir auf dem iPad noch einmal den
Film Matrix aus dem Jahre 1999 an. Erinnert ihr euch noch
an den Verräter, der Morpheus an die Matrix ausliefert, weil er das Leben im Widerstand satt hatte
und seine
ständig verfolgte Existenz und den klebrigen Protein- und Vitamin-Kleister der wahren Welt, lieber gegen
die gemütliche Scheinwelt und ein saftiges, zartes Matrix-Rindersteak eintauschen wollte? Er wollte
zurück in die Matrix, in die Welt des
schönen Scheins und er bereute es, die rote Pille der Erkenntnis und der Befreiung von der Matrix geschluckt zu haben.
Ich, 25 Jahre später, auf der Reise weg aus dem schönen Matrix-Frühling in Deutschland, rein in den bevorstehenden Matrix-Sommer auf Fuerteventura,
konnte ihn gut verstehen und ich kann die Menschen verstehen, die sich in dieser Matrix lieber sauwohl fühlen wollen, anstatt im Widerstand verfolgt zu werden.
Während ich hoch über den Matrix-Wolken weiter den Film ansah,
dachte ich über vieles nach, was in den letzten Jahren alles passiert ist,
mit mir und den anderen. Haben wir, die wir uns selbst als
die angeblich längst Erwachten ansehen, wirklich schon die rote Pille geschluckt? Ist das nicht ein wenig anmassend, arrogant und selbstverliebt, wenn nicht sogar
selbstherrlich?
Können wir Kritiker und angeblich Wissenden
wirklich für uns in Anspruch nehmen, die Wahrheit zu kennen und wegen ihr verfolgt und mit dem Leben bedroht zu werden, während
wir Tag ein Tag aus nichts als nährstoffreiche Kleister-Pampe schlucken und uns vor den Auftragskillern verstecken müssen? Oder machen wir uns alle nicht was vor? Sind wir nicht alle immer noch ein Teil dieser Matrix, die wir zu durchschauen vorgeben?
Meine Frage und auch These: Sind wir, Du und ich, vielleicht nichts anderes als ein scheinheiliges Widerstands-Softwarepaket in dieser smarten Matrix?
Denn was
ist unser Ziel? Wollen wir nicht alle nur das gleiche? Wieder ein Leben wie antes Corona und wollen wir nicht alle nur die gute alte Zeit zurück? Nein? Ok. Was dann?
Und selbst wenn wir dies alles nicht wollen, so wollen wir dennoch offensichtlich nur das eine: Die für uns perfekte Matrix.
In diesem Sinne. Habt Obacht und überlegt euch gut,
wenn Morpheus vor euch steht und euch die Pillen reicht. Rot oder Blau?
Um es im übrigen noch fatalistischer zu machen. Ich habe mich bei dem Film Matrix immer wieder gefragt, ob nicht der ganze Widerstand und
die Wahrheit, zu der man durch das Schlucken der roten Pille gelangt, nichts anderes ist, als ein cleveres Sub-Programm der Matrix, um durch die Angst, die Wut, den Hass und durch den eingebildeten Kampf gegen die Maschinen noch mehr Energie aus den Menschen zu saugen? Ist die wahre Welt der roten Pille wirklich die wahre Welt oder ist alles darin nichts anderes als
ein Energy-Boost für die Maschinen?
Ziemlich düsterer Gedanke, den ich demnächst vertiefen werde. Aber jetzt gehe ich erst
einmal Trainieren
und halte mich für meine Matrix fit. Damit ich in meinen
systemrelevanten Widerstand
weiterhin gut funktionieren und
meinen Schein genüsslich wahren kann.
Und bevor ich es vergesse. Ich freue mich auf eure Antithese.


