Schroeder & Somuncu reden oft viel Scheisse. Sie wissen das auch und machen keine Hehl daraus. Es macht ihnen offensichtlich viel Spass und ihr Geschwätz ist in der Regel recht substanzlos und harmlos.

In dieser Podcast Serie reden sie ab Minute 10 fast über eine Stunde über Ken Jebsen. Wie sie das tun, könnt ihr euch am besten selbst anhören. Sie versuchen auf jeden Fall die Kunstfigur Ken Jebsen zu analysieren. Ihre Kenntnisse der Stammtisch-Psychologie sind beeindruckend und immerhin sind sie so ehrlich zuzugeben, dass sie eigentlich nicht viel von ihm wissen. Somuncu meint sogar, inmitten seiner kenjebsischen Psychoanalyse, dass er Ken Jebsen eigentlich gar nicht analysieren wolle, weil er ihn ja gar nicht wirklich kenne und wer ihm deshalb jetzt blöd kommen und schreiben würde, der soll doch besser den Schwanz von Ken Jebsen lutschen.

Wirklich beeindruckend.  Hört es euch selbst an.

Vielleicht hätte es den beiden mal gut getan mit ihm zu reden. Wie es hier über 2 Stunden geschieht.

Wie auch immer man zu den Dreien hier stehen mag. Ich pflege zu keinem eine besonders intellektuelle Beziehung oder grosse Sympathie. Ich gebe jedoch zu, dass ich den Menschen hinter der Kunstfigur Ken Jebsen deutlich interessanter, lebendiger und inspirierender finde, als die beiden Podcast-Schwätzer bei radioeins.

Das liegt für mich vor allem an einem. Ken Jebsen bezieht immer eindeutig Stellung. Er äussert sich stets klar, undiplomatisch und spricht  Klartext. Dadurch macht er sich nackt und angreifbar. Man kann das mögen. Man kann es hassen. Man kann seine politischen Ansichten gut heissen und man kann sie deutlich kritisieren. Auf jeden Fall hat man immer etwas greifbares. Bei ihm weiss man woran man ist.

Somuncu und noch mehr Schröder sind jedoch meist genau das Gegenteil. Sie schwafeln um die brennen Themen der Zeit vorsichtig herum,  Sie wagen sich, als mainstreamkonforme Alles-hat-Zwei-Seiten-Satiriker, mit ihrer Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnisse gerade so weit hervor, dass sie noch von ARD & ZDF gebucht werden können und ihre Überweisung von den öffentlich-rechtlichen und den privaten Mainstream Medien erhalten.

Ihre Kritik verlässt nie den erlaubten Meinungskorridor. Ken Jebsen steht meilenweit davon entfernt im gesellschaftlichen Abseits. Ein Ort, den ich persönlich als genau den richtigen Ort empfinde, an dem man jetzt sein muss. "The place to be", für alle die als leidenschaftliche Demokraten und Humanisten in die Geschichte eingehen wollen - wenn auch nur in die Geschichte ihrer Kinder und Kindeskinder.  Neben Ken Jebsen oder auch ganz weit von ihm entfernt,