Ihr seid Narren. Das ganze Jahr.

Nichts spricht dagegen, fröhlich und ausgelassen zu sein. Würdet ihr nur den Rest des Jahres deutlich ernsthafter bei der Sache sein. Seid ihr aber nicht.
Irgendwas ist bei mir schief gelaufen in der Sozialisierung. Als gebürtiger Kölner habe ich den deutschen und selbst den rheinischen, ja kölschen Karneval immer gemieden und den Fasching erst recht. Ich mochte das nicht. Nie. Und wenn man mich fragt wieso, dann wäre eine ehrliche Antwort sehr komplex und langatmig. Sparen wir uns das.
Stattdessen erlaube ich mir heute eine polemische "Nicht-Publikumsbeschimpfung". Denn mein Publikum, hier auf wortmut, betrifft natürlich nicht im geringsten was ich nachfolgend schreibe.
Tätää...tätää...tätää...es darf nicht gelacht werden.
Es ist wieder soweit. Fast überall tickt nun wieder die "Endzeit "der Narren? Das ist eine Lüge. Denn die Narren sind in Deutschland leider 365 Tage im Jahr unterwegs. Noch nie ist mir das so klar geworden, wie in den letzen vier Jahren, die mich noch weiter von der Masse entfernt haben, als ich zuvor schon war. Ich stand schon immer etwas abseits. Nicht nur auf Konzerten, sondern generell schon in der Schule, im Studium und später im Job. Ich brauchte immer die Distanz zu denen, die die Nähe suchten. Während meine Jugendfreunde die Poster ihrer Idole an die Wand hängten, um die sie sich versammelten, und sich im Fussball in Fangruppen organisierten, blieben meine Wände stets leer (da ich u.a. keine Poster von Sokrates fand) und lebte ich meine "Fussball-Liebe" zum 1.FC FC Köln nur im kleinen, familiären Kreise aus. Das war mir genug.
Ich gebe zu. Die Begeisterung in der Masse und unter Fans war nie mein Ding. Sie war mir nie geheuer. Instinktiv wendete ich mich davon ab, jedoch nur soweit, dass ich nicht völlig als Aussenseiter markiert und ausgegrenzt wurde. Ich galt eher als etwas eigensinnig, schüchtern und verschroben. Ich war also durchaus einer, den man noch mochte und den man sich als Freund halten konnte und hatte meine Kumpels, die mich einfach so nahmen wie ich war. "Der Sven halt", hiess es oft verzeihend.
Die Karnevals- und Faschings-Zeit erlebe ich jedoch stets als intellektuelle Folter.
Ein kluger und lustiger Karnevalist sagte mal zu mir. "Den Karneval musst und kannst Du nur mit dem Bauch erleben." Man muss ihn wohl mit der Muttermilch aufgesaugt und schon beim Abschneiden der Nabelschnur muss wahrscheinlich ein Jeck die Schere gehalten haben.
Eine kölsche Mutter und ein kölsches Geburtshaus reichten in meinem Falle nicht aus. Ich mochte den Karneval einfach nicht und hasste es schon als Kind, mich zu verkleiden. Diese Zeit war für mich schon immer eine Art intellektuelle Folter. Das rituelle und Punkt genaue Abfeiern und übertriebene Fröhlich-Sein der Erwachsenen, immer nur einmal im Jahr auf kurze Zeit, nervte mich gewaltig. Am schlimmsten aber waren meist ihre Kostüme. Frauen, die einmal im Jahr als Prostituierte herumlaufen durften und Männer, die ihre weibliche Ader in Frauen-Klamotten und High Heels peinlich zur Schau stellten. Andere verkleideten sich gerne als Ärzte, Generäle oder Papst, um nur einmal im Jahr ihr ansonsten zelebriertes Minderwertigkeitsgefühl, das in der Philosophie des kleinen Mannes begründet lag, unter ihren Kostümen zu verstecken und sich der Illusion hinzugeben, endlich einmal etwas Macht auszustrahlen und eine respektable Figur abzugeben.
Peinlich berührt
und manchmal auch leicht angewidert, wendete ich mich von Orten ab, an denen Freunde und Bekannte fröhlich zusammenkamen, ihrem Bauchgefühl nachgaben und es krachen liessen. Dort wollte ich nicht sein und war ich es doch einmal, weil es sich nicht umgehen liess, dann
tolerierte ich das bunte Treiben natürlich mit einem
freundlich-gequälten Lächeln (so wie der Professor in "La casa de papel")
jedoch stets auf der Suche nach dem
Notausgang, den ich zum Glück immer rasch fand.
Erst Corona und die Zeit danach gab mir den Rest. Heute kann ich euch Narren kaum noch ertragen.
Ausser denen, die dennoch meinen Blog regelmässig lesen. Es sei euch verziehen. Was wäre ein Leben ohne Laster. Tätää...tätää...tätää...

Wie kann ich es sagen, dass
es ausreichend verletzend rüberkommt, so wie ich damals von
euch verletzt wurde?
In diesem BlogPost hier habe ich darüber geschrieben was ihr, nicht nur mir, angetan habt. Die Wunden sind natürlich
bis heute nicht geheilt, denn sie wurden nicht behandelt. Niemand hat sie sich mal angeschaut, gesäubert und verarztet. Sie klaffen nach wie vor offen in unseren Seelen und warten auf Heilung.
Und ihr Pappnasen? Was macht ihr stattdessen?
Nachdem ihr euch in
2021/2022 euren Zuchtmeistern peinlich und willig im treudoofen Untertanengeist ergeben habt, heisst es heute wieder
unkritisch und unbedarft feucht-fröhlich "Alaaf" und "Helau". So als wenn nie etwas gewesen wäre. Es war da aber was. Euer
peinliches Narrenstück, wie es u.a. die
nachfolgende Dokumentation für die Nachwelt festgehalten hat .
Ihr seid Narren - das ganze Jahr. Vielleicht euer ganzes Leben lang?
Wenn mir die vergangenen vier Jahre eines vor Augen gehalten haben, dann das. Ihr seid 365 Tage im Jahr echte Narren. Ihr liebt es geradezu von euren Politikern, den Medien und der Wirtschaft zum Narren gehalten zu werden. Ja. Ihr seid braver Untertan und dummer Narr zugleich. Und euer Narrenschiff hält weiterhin Kurs in Richtung Untergang aller individuellen Freiheiten, für die eure Ahnen in 2.Weltkriegen ihr Leben gelassen haben. Sie bereiten gerade den 3 Dritten Weltkrieg vor. Und dieser richtet sich wieder zuerst nach Innen, damit ihr Narren ihn nach Aussen tragt..."Granaten, der Zuch kûtt".
Euch Narren widme ich meine Büttenrede.
"Ihr feiert nun wieder, tanzt und lacht
auch wenn es in der Welt gerade kracht
Auf die gewaltige Zerstörung
reagiert hier niemand mit Empörung
Es wird viel lieber fröhlich geschunkelt
Und von der rechten Gefahr gemunkelt
Tätää, tätää, tätää,
Wer sagt es mal dem Prinzenpaar
Der freien Rede droht Gefahr
Selbst dem Humor rückt man auf die Pelle
Doch et kütt nur der Zuch und wirft Kamelle
Tätää, tätää, tätää,
In der Bütt wurde früher gern gemotzt
Sich über die Politik laut ausgekotzt.
Heute darf man das wahrscheinlich nicht
Kotzt nur der Opposition noch ins Gesicht
Wer wird es im Sinne der Regierung sagen
"Lasst uns AfDler und Putinfreunde erschlagen."
Tätää, tätää, tätää,
Eure Worte habe ich eh gefressen.
An ihren Taten sollt ihr sie messen.
Vier Jahre haben es mir gezeigt
Ihr hab es ordentlich vergeigt
Euch ist das Grundgesetz piepsegal
Ihr liebt es einfach und banal
Tätää, tätää, tätää,
Denken und kritisch sein ist nicht eure Welt
Ihr bleibt lieber wie es der Obrigkeit gefällt
Angepasst geht ihr den Weg der Masse
Folgt gehorsam dem Befehle der Oberklasse.
Tätää, tätää, tätää,
Ihr folgt den Krumen, die vom Tische fallen
Und hört nicht die Gefängnistüren knallen
Vor lauter Lachen und fröhlichem Feiern,
Im Partyrausch und Gruppen-Reiern
Beim Tanzen, Schunkeln und lautem Singen
Seht ihr halt nicht die Henkers-Schlingen
Im eurem Alkohol bedingten Taumeln
Die von oben langsam runterbaumeln
Tätää, tätää, tätää,
Nur die dümmsten Kälber
Wählen ihre Henker selber
Ihr aber seid, ich sag es ganz offen und ungeniert
derart blöde, dass ihr nicht mal diesen Spruch kapiert
Tätää, tätää, tätää,
Ihr glaubt an das Virus und Putins Schuld
Und an den abgefuckten Klima-Kult.
Ihr lasst euch ausnehmen wie die Weihnachtsgans
Und glaubt die Gretel war der Sohn und seine Schwester hiess Hans.
Tätää, tätää, tätää,
Sie werden euch bald das Bargeld nehmen
Ihr werdet schweigen, euch nicht mal schämen
Ihr habt ja nichts verbrochen, nichts zu verstecken
So billig lasst ihr unsere Freiheit verrecken
Man sagt Dir was zu tuen ist
Schon hast du Dir in die Hose gepisst
Bist Du nicht willig kriegst Du kein Geld
Denn die digitale Währung regiert die Welt
Tätää, tätää, tätää,
Sorry Dein CO2 Konto ist leider überschritten
Da hilft kein Flehen und kein Bitten
Den Urlaub verbringst Du brav daheim
Unsere Überwachungs-Drohne wird mit Dir sein.
Tätää, tätää, tätää,
Ich könnte ewig weiter dichten
Euch mit Worten noch schärfer richten
Doch die Moral von der Geschicht'
So dumm wie ihr seid, kapiert ihr's nicht.,
Tätää, tätää, tätää,
Was soll es, ihr werdet es eh nicht raffen.
Warum kostümiert ihr euch nicht als Affen? "
Nein. Ich sollte keine Affen beleidigen. Es gibt Alternativen laut Google.




