Blog Post

dersven • Apr. 06, 2023

Time to say Goodbye. 

Wurde mein Widerstand gebrochen? Nein. Es war nie einer.

Sein wir doch ehrlich. Ehrlich zu uns selbst. Sind wir Widerstandskämpfer? Müssten wir nicht welche sein, angesichts des Wissens, das wir täglich auf den sozialen Medien teilen? Oder sind wir nichts anderes als die Gaffer auf der Autobahn, die sich eher am Unglück berauschen und niemals erste Hilfe leisten? Sind wir selbst nicht auch der Mainstream des Widerstandes? Ich habe mir diese Fragen gestellt und ich habe sie mir beantwortet.


Vor kurzem stolperte ich über einen Gedanken von Harald Schmidt, der in etwa so lautete: „Wenn man nicht 97 % des Wahnsinns in der Welt ausblendet, landet man doch in der Klapsmühle.“ Und vor wenigen Tagen dann las ich einen Tweet von Max Otte in dem er schrieb, dass die Welt vor dem 3. Weltkrieg steht und er sich fürs Erste von Twitter verabschiedet, um sich mehr der Familie und den Menschen zum widmen, die ihm nahe stehen.


Irgendwie passt das alles auch ganz gut zu meinem aktuellen Befinden.  


Ich möchte meinen treuen Lesern heute mitteilen, dass ich mich bis auf einen einzigen Info-Kanal von allen Telegram-Kanälen verabschiedet habe. Bis auf meinen eigenen natürlich.  Der bleibt bestehen. Zusätzlich habe ich meinen Twitter.-Account gelöscht und nutze Facebook, Instagram und LinkedIn (unter einem Pseudonym) in Zukunft nur noch für die seichte private Kost und das Business mit fuerteventura-privat.de.  


Wer mich seit Jahren kritisch verfolgt wird jetzt vielleicht denken - endlich. Er ist geläutert. Er hat eingesehen, dass er von Beginn auf dem falschen Weg war. Nicht im geringsten. Meine Aluhutsammlung wird auch weiterhin in meiner Schwurber-Vitrine stolz zur Schau gestellt und mein zum Teil sehr radikaler, kritischer Blick auf die Politik in Deutschland hat sich nicht verändert. 


Für viele von uns war 2020 eine echte Zensur. Ich hatte mich bis dahin, privat wie online, immer als Liberaler geoutet. Mein ganzes Leben lang ging es mir nur darum, brav meine Steuern zu zahlen und ansonsten vom Staat so weit wie möglich in Ruhe gelassen zu werden. Von Politikern erwartete ich nur, dass sie die Steuergelder der Deutschen gut managten und diese zum Wohle des Landes verwendeten. Ich war politisch sehr interessiert, jedoch nur mässig engagiert und genoss die vielen Freiheiten in unserer Gesellschaft, die sich mir boten und die ich auch ausgiebig nutzte.
 
2020 kippte dann alles radikal in Lichtgeschwindigkeit. 2020 begann der Krieg gegen die liberale Demokratie, so wie ich sie kannte und liebte. 2020 begann der Krieg der smarten Eliten gegen die verblödeten Massen und ich befand mich mittendrin. Nicht dumm genug, um mit dem Mainstream die eigenen Schlächter zu feiern, und nicht privilegiert genug, um Teil der sich bereichernden Eliten zu sein.
 
Aus dieser unmittelbaren Bedrohung
heraus tat ich das, was mir als sinnvoll erschien. Ich begann auf meinem Blog gegen die Kräfte anzuschreiben, die ich als grosse Bedrohung empfand. Gegen Kräfte, die sich heute, nur 3 Jahre später, in Legislative, Judikative, Exekutive und in den Medien derart breit gemacht haben, dass sie nun offensiv auf unsere individuellen Freiheiten, Grundrechte und selbst Menschenrechte „scheissen“. Sie fühlen sich so stark und sicher, dass sie fast schon masslos ihre Menschen verachtende Ideologie ausleben, die sich aus Fragmenten des Faschismus, Stalinismus, Kommunismus, Maoismus und Transhumanismus speist. 


Das ist meine feste Überzeugung und ich bin mir sicher, wir stehen in Deutschland und in der EU erst am Anfang einer dunklen Epoche, die uns in einen neuen Totalitarismus führt, der im schlimmsten Fall erneut von der Masse der Menschen begeistert aufgenommen wird. 


2020 war auch der Zeitpunkt an dem ich mich erstmals mit Gleichgesinnten intensiv vernetzte und online nach Mitstreitern suchte. Ich war begeistert, wie viele Menschen es doch weltweit gab, die die Entwicklungen ähnlich bedrohlich interpretierten, wie ich. Ich war nicht alleine. Das fühlte sich gut an. 


Ein paar erste Reaktion auf meinen Blog bestätigten mich darin, weiter zu schreiben. Angeblich machte ich auch anderen Menschen Mut damit, während ich selbst das Schreiben als Therapie benutze, um meine Wut und mein Entsetzten über die Dummheit der Menschen um mich herum, nicht in mich hineinzufressen.


Und ich folgte anderen. Immer mehr Persönlichkeiten kristallisierten sich im Widerstand und in den alternativen Medien als wichtig heraus. Sie gaben uns allen eine Stimme und sie machten uns Mut. Doch irgendwann kippte es bei mir. Alles. Das Schreiben und das Folgen. Das Informieren und Teilen. Es wurde anstrengend. Eine Sendepause war notwendig, wie ich damals schrieb


Gleichzeitig entdeckte ich, mehr oder wenig zufällig, meine spirituelle Ader, die ich in der Jugend irgendwann einmal versickern liess. Plötzlich begann sie wieder zu pochen. Noch ganz sanft, aber der Druck wurde immer grösser und die Veränderung in meinem Seelenleben war nicht mehr zu leugnen. Seitdem verfolgte ich die, die mir durch die schwere Zeit geholfen hatten, mit immer mehr Distanz. Ich teilte zwar nach wie vor viele ihrer Inhalte und Ansichten, aber ich spürte zunehmen, dass mir das nicht gut tat. 


Was tat ich auch schon besonderes? Ich las und hörte die Dinge, die ich genauso sah. Ein, zwei Stunden am Tag bekam ich die Bestätigung darüber, wie kaputt die Gesellschaft und Politik doch war, welche Verbrecher unterwegs waren und nicht zur Rechenschaft gezogen wurden


Und was brachte es mir? Machte es mich klüger oder glücklich? Brachte mir das wirklich neue Erkenntnisse? Nein. Und dann machte ich mich eines Tages nackig vor mir selbst und fragte mich, was ich mit all dem Wissen eigentlich anfangen wollte? Müsste ich nicht in den aktiven Widerstand gehen? War Schreiben nicht viel zu wenig? Musste ich nicht politisch aktiv werden oder als Aktivist unterwegs sein? War ich dazu bereit?


Die Antwort darauf habe ich lange vor mir hingeschoben und mir erst in der vergangenen Woche gegeben. Die Antwort findet sich längst in diesen Zeilen 


Ich mache nun Schluss. Schluss mit allen Kanälen und Persönlichkeiten, die mir nur sagen, was ich längst schon weiss. Schluss mit dem Teilen von Meinungen und Informationen, die schon tausendmal geteilt wurden. Schluss mit allem, was nichts Positives in mir zurücklässt und mich im schlimmsten Falle nur verärgert. 


Die Geschichte hat uns gezeigt, dass die Dummheit des Menschen grenzenlos ist. Aber auch die Liebe kann grenzenlos sein. Ich für meinen Teil möchte die Zeit, die mir auf dieser Erde noch verbleibt, letzterem widmen. 


Wo wird mein wortmut mich nun hinführen? Ich selbst bin gespannt. Wofür werde ich in Zukunft schreiben? Ich weiss es im Moment noch nicht. Ich weiss nur wovon es mich wegführt. 


Natürlich werde ich den „Feind meiner Freiheit“ auch weiterhin gut beobachten. Diesen machtvollen, kaum greifbaren Feind, der sogar das Wort Freiheit als das Unwort des Jahres küren konnte, ohne jegliche Widerworte zu ernten. 


Ich beobachte ihn nun wieder so direkt wie nur möglich. Ich beobachte ihn bei seinem Tun und seiner Selbstdarstellung in seinen Medien und ich halte es daher auch für falsch, die Mainstream-Medien komplett zu meiden. Denn dort erfahren wir, wie diejenigen ticken, denen wir nicht aus dem Wege gehen können. Die Manipulatoren und die Manipulierten um uns herum. Sie machen nun mal das aus, was unsere „Demokratie“ ist und in Zukunft sein wird. Dort sehen und hören wir, wie sie unsere Freiheiten, Stück für Stück, auseinander nehmen und nur wenn wir ihnen zuhören wissen wir auch was uns droht. 


Seltsamerweise macht mich das heute auch nicht mehr so wütend und es erfüllt mich persönlich auch nicht mehr mit so viel negativer Energie. Ganz im Gegenteil. Da ich mich bewusst entschieden habe, den Widerstand aufzugeben, fühle ich mich heute eher wie jemand der Vulkane beobachtet und studiert, die Erdbeben erforscht und vorhersagt und im Universum auf der Suche nach Meteoriten ist, die auf die Erde plumpsen könnten. 
 
Ich nehme einfach nur noch die Schwingungen war, analysiere kühl die Daten und erahn
e die Eruptionen und die Einschläge, die meiner unmittelbaren Umgebung unweigerlich drohen. Alleine in der Absicht, den Menschen gemachten Katastrophen möglichst vorzeitig zu entgehen, bevor sie ausbrechen und mir schaden. Denn die Geschichte hat es uns doch gelehrt. Kein Sven der Welt wird jemals die ganze Welt dazu bewegen können, den Weg der Liebe zu gehen. 


Die Geschichte wird wie immer ihren Lauf nehmen. Mit Krieg und Frieden. Zerstörung und Wiederaufbau. Wenn die Stunde geschlagen hat, wissen wir hoffentlich auch was zu tun ist. Ein jeder von uns dann für sich und vielleicht ja auch mit manch anderem zusammen. Darauf bereite ich mich seelisch zumindest vor.


In diesem Sinne bin ich gespannt wohin mich mein wortmut noch führen wird. Im Moment sage ich auf jeden Fall Goobye zu allen Kanälen im „politischen Widerstand“. Nur einem einzigen folge ich aus nachbarschaftlicher Treue noch und weil er seine Posts auch oft mit einem gewissen Zynismus kommentiert, der auch mir von Natur aus angeboren ist. Er wird es wahrscheinlich irgendwann merken, oder er weiss es schon, wenn er das liest. 


In diesem Sinne. Bleibt gut drauf. Solange es geht. Und bleibt vor allem wachsam, wenn es um euer Leben und das Euerer Lieben geht.   

von dersven 11 Mai, 2024
Was treibt Dich an?
von dersven 06 Mai, 2024
Irgendwie tragisch aber auch lustig, dachte ich oft. Dort der politisch völlig teilnahmslose Mainstream-Deutsche, der fröhlich beim Fussball seine Bierchen zischt, auf der Parkbank sein Eis schlabbert, sich im Marathonlauf misst, einfach nur Spaß am Konsumieren hat und nichts von den politischen Verbrechen weiß, die die alternativen Medien Tag für Tag aufdecken. Und dann dort der Minderheiten-Deutsche, der sich selbst als der "Erwachte" begreift...
von dersven 13 Apr., 2024
Wie wär es? Jeder von uns macht heute oder morgen mal einen Fremden glücklich, in dem er ihm ein wenig Liebe schenkt. Das muss gar kein grosses Ding sein.
von dersven 12 Apr., 2024
Eine Sache verstehe ich derzeit daher auch gar nicht? Was macht denn da meine kritische Community? Inflationsartig werden derzeit alle möglichen Beiträge geteilt, die noch einmal den Wahnsinn der Corona-Zeit aufzeigen. Meine Frage: Warum macht ihr das?
von dersven 05 Apr., 2024
.Es zog mich wahrscheinlich nicht ohne Grund ausgerechnet an meinem Geburtstag völlig spontan dorthin. Als ich dort eintrat, nach einigen Jahren der Abwesenheit, erschien es mir so, als wäre ich erst gestern hier gewesen. Obwohl etwas anders eingerichtet und dekoriert schien auch der Raum sofort zu erkennen, wer ihn betrat.
von dersven 24 März, 2024
Ich für meinen Teil will nicht mehr. Ich will nicht mehr teilhaben an dem ewig gleichen, gestrigen Spiel. Ich will nicht mehr mitmachen im Kampf "Gut gegen Böse". Richtig gegen falsch.
von dersven 14 März, 2024
Wir sind Meister darin geworden, das Schlechte zu entlarven. Früher als alle anderen, sehen wir die Gefahren und das kommende Unheil, das auch uns bedroht. Und dennoch sehen wir keinen Ausweg, Wir sind die Warnenden ohne Hoffnung. Ist das so?
von dersven 09 März, 2024
Was bleibt zurück, wenn ich auf Facebook, X , YouTube und Telegram die News gesichtet habe? Zwei Dinge. Erstens: Ich wurde darin bestätigt, dass die bösen Jungs und Mädels genau das tun und auch weiter tun, was ich vorher längst wusste, dass sie es tun werden . Zweitens: Ein ungutes Gefühl kommt auf, wie schlecht doch die Welt ist und wie unglaublich dumm die manipulierte Masse vor sich in vegetiert.
von dersven 07 März, 2024
Ob Du es glaubst oder nicht. Jeder von uns, auch die, die glauben, sie seien im Besitz der Wahrheit, sie hätten das Spiel durchschaut und wüssten ganz genau, was abgeht, laufen Gefahr, sich zu sehr abzugrenzen und nur noch ihr eigenes Feld zu beackern. Wo führt das hin?
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer
von dersven 04 März, 2024
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer gleich wieder auskotzen. Sie musste den Dreck loswerden, den sie täglich aufnahm. So schlau war sie und das tat sie nun mal am liebsten, in dem sie mich dazu zwang, polemisch und so laut wie möglich in die Tasten zu hauen.
Weitere Beiträge
Share by: