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dersven • Aug. 27, 2018

Was wäre, wenn die Organspende erst der Spendenanfang ist?

Ich gebe zu. Auch ich gehöre zu den Menschen, die bei diesem Thema lieber ganz schnell abtauchen. Wer beschäftig sich schon gerne mit dem Tod? Mit dem eigenen Tod oder dem Leiden anderer Menschen, die dem drohendem Tode noch einmal von der Schüppe springen könnten, gäbe es für sie nur ein geeignetes und gespendetes Organ.

Ich weiß nicht wie es Ihnen erging oder ergeht, aber allein die klassischen Thriller „Fleisch“ und „Coma“ sowie die vielen Nachrichten über den kriminellen und organisierten Organhandel und die bekannten Korruptionsvorfälle in Kliniken haben nicht gerade dazu beigetragen, mein Vertrauen in Ärzte und Kliniken zu stärken, geschweige denn in irgendwelche Institutionen, die die Entnahme und die Zuteilung von Organen organisieren.

Und ich denke, gerade bei diesem Thema zählt eigentlich nur diese ein Währung – Vertrauen! Die aktuelle Diskussion trägt dazu jedoch in keiner weise bei. Für mich persönlich ist die Idee der Widerspruchsregelung ein echter Skandal und Angriff auf meine Grundrechte. Sorry - aber mein Körper gehört mir und wer etwas von meinem Körper möchte, der soll mich bitte fragen oder mit den richtigen Argumenten überzeugen? Wer meint, man könne den Menschen von Geburt aus zu einem staatlichen Ersatzteillager deklarieren, dem traue ich nachfolgend noch viel schlimmeres zu – Widerspruchsfristen, triftige Widerspruchsgründe, Widerspruch gegen den Widerspruch usw...

Liebe Zeitgenossen - wie fern- und fremdgesteuert tickt ihr eigentlich, wenn ihre euch derart freiwillig dem Staat unterwerft?

Noch einmal. Es geht um Vertrauen! Aber wie sollte man dem Menschen vertrauen, gerade dann, wenn es um Geld geht? Vor allen Dingen wenn es um diese unheilige Mischung aus Geld, Leben und Tod geht? Der Mensch ist nun mal äußerst anfällig für ein Handeln, das von Egoismus und Gier bestimmt wird. Da muss sich niemand viel vormachen.

Solange wir Menschen aber den Eindruck haben, daß die Organspende automatisch zu irgendeiner Form des Organhandels führt und zu irgendwelchen, damit verbundenen Geschäften und im schlimmsten Falle zu Bevorzugungen, solange werden wir uns diesem Thema in der Mehrheit weiterhin verschließen.

Ich frage mich auch - wieso Politiker nicht einmal grundsätzlich umdenken. Nicht so kleinkariert wie Herr Spahn, sondern durchaus etwas größer vielleicht?

Wenn ich persönlich etwas spende, sei es z.B. Geld oder sei es irgendetwas Materielles, wie Kleidung, Bücher etc. dann erwarte ich, daß niemand für die Verteilung dieser Spenden eine Rechnung aufmacht. Ich erwarte natürlich, daß kein anderer mit meiner Spende auch nur irgendeinen Cent verdient. Ganz im Gegenteil - ich erwarte sogar, daß meine Spende immer unentgeltlich weitergeleitet wird, selbst dann wenn die Zuteilung meiner Spende aus irgendeinem Grund mit einem höheren Leistungs- und Zeitaufwand verbunden sein sollte. Soll heißen, auch die damit verbundenen Kosten sollten immer von den entsprechend zu definierenden „Kostenstellen“ und „Kostenträgern“ gespendet werden.

Das aber scheint bei der Organspende nicht ganz so zu funktionieren. Auf faz-online heißt es : „Die Kliniken klagen, 3900 Euro je Organ seien für sie ein Verlustgeschäft.“ Und über die Finanzierung der Organspende kann man auch hier einiges nachlesen.

Meine Minimalforderung an die Politik wäre daher, die komplette Transplantation völlig „kostenneutral“ zu gestalten. Alle Leistungen, die mit der Entnahme, der Aufbewahrung, der Zuteilung und Verpflanzung der Organe verbunden sind sollten genauso gespendet werden wie das kostbarste an der ganzen Aktion eben auch - das Organ eines Menschen.

Erst wenn wir in dem gesamtem Prozess keine Kosten mehr sehen, sondern nur noch Spenden, erst dann wird die Transplantation meines Erachtens eine Chance haben, als ein ganz besonderer Akt der Menschenliebe und der Liebe zum Leben die Geschichten zu schreiben, die wir auch gerne lesen.

So gesehen wäre es sehr interessant zu sehen, welche Institutionen, welche Kliniken und welche Ärzte ihre Zeit und ihre Leistungen genauso spenden werden, wie die Menschen ihre Organe.

Ja - liebe Politiker, überlegt lieber einmal, wie sich die Organspende grundsätzlich von jeglichen Geschäftsgebaren und von jeglicher Kostenkalkulation befreien ließe? Wie schaffen wir es in einer Welt, die doch eigentlich alles im Überfluss hat, gerade bei diesem Thema einmal nicht so zu handeln, als ginge es um eine wertvolle Ware, sondern allein um einen ganz besonderen Wert – den der Menschlichkeit und der Liebe zum Leben? Ja was wären diese Werte einer Gesellschaft wert?

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