Die Freiheit braucht uns.

So wie wir die Freiheit brauchen.
Ich habe nachfolgenden kurzen Tweet heute Morgen auf X entdeckt und dachte sofort, dass ich etwa mehr dazu zu schreiben muss.
Über Julian Assange muss ich keine grossen Worte mehr verlieren. Ich weiss, dass er sogar in meinem Freundeskreis umstritten ist und ihm manche seine Freiheit nicht wirklich gönnen. Ich toleriere es und halte das aus, denn ich weiss, dass diese Freunde kurz davor sind, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Sie sind noch nicht ganz so weit wie ich. Sie hatten noch nicht ihren Moment der Erkenntnis und des Erwachens, den es einfach braucht. Diesen Moment hatte auch ich gebraucht und ich gestehe ihnen die Zeit daher zu. Es wird sowieso schnell gehen. Schon bald sind sie einer von uns.
Er sagt hier etwas entscheidendes. Für mich zumindest.Er spricht von einem Netzwerk der Stärke , das wir brauchen. Das ist nicht nur so eine Floskel, dachte ich spontan. Das ist exakt das, was ich die ganze Zeit denke und vermisse.
Ich hoffe natürlich, dass es dieses Netzwerk oder diese Netzwerke der Stärke bereits gibt. Regional. National. Global. Und wenn ich ehrlich bin, kenne ich ja auch ein paar. In Spanien ist es zum Beispiel Liberum. Ich habe den Text auf der Webseite mal rasch online übersetzen lassen und gebe ihnen verkürzt wieder:
"Die LIBERUM ASSOCIATION wurde 2021 von einer Gruppe von Frauen aus Nordspanien zusammen mit Arbeitnehmern gegründet....ohne Gewinnstreben wurde dieser Verein mit dem Ziel ins Leben gerufen, die während der Pandemie usurpierten Rechte und Freiheiten wiederherzustellen. Die Ziele von LIBERUM sind: Die Förderung und Verteidigung der Menschenrechte, Grundrechte und öffentlichen Freiheiten, die durch die spanische Verfassung und internationale Verträge geschützt sind und das Drängen auf die Einhaltung des in Spanien geltenden Rechtssystems. LIBERUM ist eine nationale, demokratische, pluralistische, gemeinnützige und überparteiliche Bürgervereinigung."
Ich kritisiere an mir selbst jedoch etwas, was ich auch
am demokratischen und freiheitlichen "so called" Widerstand kritisiere. Vielleicht kritisiere ich es an den anderen, aber auch nur aus Unwissenheit.
Ich kenne zum Beispiel in meiner unmittelbaren Nähe, dort wo ich lebe, kein starkes Netzwerk. Nicht auf meiner Insel und auch nicht auf den Nachbarinseln. Ich kenne kein Netzwerk, dem ich mich anschliessen kann, selbst wenn ich es wollte. Das mag an mir liegen, aber wenn ich andere Schwurbler frage, dann erfahre ich, dass es ihnen genauso ergeht.
Nun neige ich leider auch zum Einzelgänger und Einzelkämpfer. Das hat etwas mit meiner Lebenserfahrung zu tun. Und diese Erfahrung hat mich geleert, dass ich am Ende immer alleine da stehe, wenn ein Ereignis echte Charakterstärke und Mut erfordert. Diese Ereignisse gab es leider all zu oft. DAS IST ABER FALSCH UND ES IST KEINE LÖSUNG. ES IST LEIDER EXAKT DAS WAS SIE WOLLEN.
Daher finde ich gerade diesen Aspekt seiner Rede so extrem wichtig und richtig. Denn die nächste globale Bedrohung wird kommen und wir sehen es ja bereits, nicht nur in Deutschland, wie radikal die Regierungen in vielen, einst urdemokratischen Staaten, die Demokratie und unsere Grundrechte einkassieren. Sie tun dies unter dem Vorwand der Sicherheit und dem Schutz vor Terrorismus und Rechtsextremismus.
Wir wussten es früh. 2020 hatten sie Corona benutzt, um der Freiheit den Krieg zu erklären.
Heute haben sie Oberwasser und fühlen sich stark wie nie. Sie haben gesehen, wie weit sie mit uns gehen konnten und jetzt drehen sie die Daumenschrauben erst so richtig zu. Sie haben die Polizei, die Justiz und Medien unter Kontrolle und wenden sich mit aller Härte gegen das Individuum, gegen Dich und mich, die wir auf unsere Freiheit und Würde pochen. Vergebens.
Denn das
Netzwerk der Antidemokraten ist bereits stark und es ist gnadenlos.
Wir sehen also wie wichtig es ist, ein stabiles und starkes
Netzwerk für die Freiheit zu errichten. Vor allem für jeden Einzelnen von uns vor Ort. Denn was hilft es uns wirklich,
sich nur digital zu vernetzen und auf die Social Media Plattformen zu bauen, die schon beim
nächsten globalen Angriff noch
stärker zensiert oder gleich
abgeschaltet
werden. Glaubst Du nicht? Lies diesen Artikel und Du begreifst, dass Du nicht einmal mehr irgendwelche Fluchthelfer mit Deinen Bitcoins bezahlen kannst.
Jeder von uns solle ernsthaft darüber nachdenken:
Was passiert, wenn sie an Deiner Tür stehen und Dich abholen? Denn sie wissen längst
wo Du wohnst und Dein Smartphone zeigt Ihnen
sogar wo Du gerade bist.
Wäre es nicht gut zu wissen, wenn dann Deine Nachbarn, Freunde, hunderte oder gar tausende von Gleichgesinnten hinter Dir stehen? Wäre es nicht gut, wenn in Deinem Mehrfamilienhaus, in Deiner Strasse, in Deinem Viertel oder in Deinem Dorf ordentlich die Post abginge?
Sollten nicht auch gleich freiheitsliebende Juristen und Journalisten sofort an Deine Seite springen und solltest Du dann nicht wissen,
dass Dein Schicksal kein Einzelschicksal ist?
Wenn Menschen abgeholt und verurteilt werden
(Geschichte kann und wird sich jederzeit wiederholen, wenn wir es zulassen), weil sie ihr
Recht auf Meinungsfreiheit ausüben oder
ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit einfordern, dann müssen wir das vor Ort laut und deutlich kritisieren und die Polizisten, die Richter und Journalisten friedlich aber deutlich boykottieren, die dieses Unrecht erst ermöglichen.
Der Friseur, der Bäcker, Metzger, Wirt, Taxifahrfer, Handwerker und jeder Einzelne von uns
hat so viel mehr Macht als er denkt, wenn er
nur vernetzt agiert und wenn er weiss, das er am Ende nicht alleine da steht.
Es braucht dieses
starke globale Netzwerk
und zwar auf unterster Ebene bereits mit einem
stabilen Fundament unterlegt.
Wir sollten unsere Blick einmal senken. Und ihn weg von den Eliten richten. Allein auf uns.
Genau das dachte ich als ich Julian Assange zuhörte. Wir richten unsere ganze Aufmerksamkeit auf Social Media und die Akteure dort. Wir nicken jeden Tag mehrfach mit dem Kopf, wenn sie uns das Elend der Welt vor Augen halten und uns die Gefahren aufzeigen, die uns drohen. Wir kommentieren den ganzen Scheiss, zeigen den Daumen nach oben und senden Herzchen. Wir glauben, dass das der Widerstand ist, der uns alle rettet und wir haben unser Bestes geben. Unsere Aufmerksamkeit. Wirklich? Ist das das Beste, was wir geben können?
Und die Akteure selbst? Sie zerfleischen sich neuerdings sogar untereinander oder einer gönnt dem anderen seine Reichweite nicht und seinen Erfolg. Sie selbst tun sich schwer, sich untereinander zu solidarisieren, zu vernetzen und spielen selbst das elende links-rechts-nazi-antifa Spiel.
Der wahre Freiheitsliebende ist dabei
weder links, noch rechts noch in der Mitte zu finden. Das Ideologische ist ihm fremd. Wir finden den Freiheitsliebenden überall dort,
wo es Menschen gibt, die fernab von ideologischer Hirnwäsche und politischer Sturheit ihr Leben in Frieden und Freiheit leben wollen. Und gerade sie brauchen jetzt ein starkes,
analoges und vor allem regionales Netzwerk, das ihnen zur Seite steht. Die Freiheit braucht ein agiles Fundament vor Ort und darauf aufbauend die starken Netzwerkknoten. Wir finden diese Menschen in keiner radikalen Minderheit, bei keinem
nazistischen Widerstands-Guru, sondern in der
Mehrheit der wahren Humanisten im Volk, in Dir und mir, bei Deinen Kumpels, unseren Bekannten und dem Nachbarn. Wir müssen uns nur untereinander zu erkenne geben. Das versuchen sie zu verhindern.
Wenn ich auf meine Texte zurückblicke, die ich seit 4 Jahren schreibe, wird es mir so
"klar wie Klosbrühe ?"! Wir brauchen dieses Netzwerk. Schnell. Sofort. Wir haben es fast schon verpennt. Klar wie Klosbrühe? Ich wusste auch nicht, dass es ursprünglich
klar wie
Klosterbrühe hiess und dass man damit, die Brühe meinte, die in der Fastenzeit stark verdünnt und ohne Einlagen serviert wurde.
Nachfolgend ein paar meiner Texte, die davon zeugen, worum es mir immer ging.
Am 22. März 2020
schrieb ich bereits etwas über
meine Liebe zur Freiheit
und mein ungutes Gefühl, dass mann mir diese nehmen will. Wenn ich darauf zurückschaue,
dann finde ich meine damaligen Gedanken echt naiv und fast schon rührselig.
Und fast alles, was ich danach dann schrieb, nahm kontinuierlich an Schärfe zu.
Klar wie Klosterbrühe? Ja vielleicht sollten wir alle mal digital fasten. In uns kehren. Uns fragen, was passiert mit mir, mit meiner Familie und uns allen,
wenn sie es wieder tun und sogar noch viel brutaler? Wie schütze ich mich dann? Vor allem wenn es schlagartig, von einem Tag auf den anderen passiert?
Darauf sind wir nicht vorbereitet. Wir sind satt, übersatt, gefüllt und gestopft mit digitalem Widerstands-Content. Unbeweglich. Intellektuell verfettet konsumieren wir die Droge Widerstand. Jeden Tag geben wir uns ein paar Klicks davon. Und selbst die, die uns die Droge verkaufen, an die sie selber glauben, werden leider feststellen müssen, wie alleine sie sind, wenn sie kommen um uns zu holen.
Krasse Kritik? Erlaube ich mir - vielleicht meine ich ja am Ende nur mich selbst? Und ihr seid alle schon viel weiter?
Und nun zu meiner finalen Frage? Wie schaffen wir das?
Wie erwecken wir es zum Leben? Das Netzwerk? Pragmatisch, operativ, konstruktiv, agil und schlagkräftig? Vor Ort? Und da haben wir, nach der Klosterbrühe, den Salat.
Auch in den nächsten vier Jahren wird keiner auf meine Frage antworten. Denn es geht uns ja eigentlich recht gut. Oder?


