Wann geht es Dir zu weit – mit dem was Du uns allen antust?

Was ist Deine Antwort? Ich empfehle Dir, den nachfolgenden Artikel von Frau Prof. Ulrike Guérot zu lesen. Und dann kannst Du mir ja vielleicht mal antworten.

Ein Text von Prof. Ulrike Guérot, deutsche Politikwissenschaftlerin und Publizistik, kopiert und für sehr gut befunden.
„Ein politisches System hat sich verselbständigt und findet nicht mehr aus den Argumenten heraus, in denen es sich verheddert hat. Ging es vor einem Jahr noch um den Schutz von vulnerablen Gruppen, um Flatten the curve oder die Überlastung der Krankenhäuser, so geht es jetzt – folgt man zum Beispiel den Plänen von Jens Spahn oder Markus Söder – um die Durchsetzung einer „2-G-Gesellschaft“, die nur noch Geimpften und Genesenen offensteht. Das aber war nie als politische Zielsetzung angekündigt, und es wurde nicht parlamentarisch mit Mehrheit beschlossen.
Seit rund sechzehn Monaten ist eine permanente Zielverschiebung dessen, was im Rahmen der Pandemie-Bekämpfung erreicht werden soll, zu beobachten. Das muss – zumal in einer Demokratie – ein Ende haben. Wäre „2-G“ im März 2020 als „neues Normal“ angekündigt worden, wäre das gesellschaftliche Corona-Geschehen, das unter dem Nimbus der „Solidarität“ längst die demokratischen Grundfesten der Bundesrepublik verschoben hat, seither vielleicht anders verlaufen. So aber schlittert ein politisches System von einer unplausiblen Maßnahme in eine andere – und rast wie eine Seifenkiste auf abschüssigem, immer undemokratischeren Boden. Das Schweigen des Bundesverfassungsgerichtes, auf dessen Tischen sich die Klagen türmen, ist hierbei zunehmend unerträglich.
Zur Erinnerung: Es waren Regime wie die Sowjetunion, wo es einen „internen Pass“ gab, den jeder haben musste, um sich von einer Stadt zur anderen zu bewegen. In Falle des digitalen Impfpasses ist die Kontrolle jedoch noch absoluter, da sie jede Bewegung der Bürgerinnen und Bürger betrifft, die den digitalen Impfpass jedes Mal vorzeigen müssen, wenn sie sich bewegen: wenn sie ins Kino gehen, ein Konzert besuchen oder in einem Restaurant sitzen, eine Kontrolle, die wir bislang allenfalls aus totalitären Kontexten wie in China kennen.
Bezeichnenderweise hat China bereits angekündigt, dass es seine im Zuge von Corona eingeführten digitalen Überwachungssysteme auch nach Beendigung der Pandemie beibehalten wird. De facto ist dies die Abschaffung des öffentlichen Raums und damit eine Bankrotterklärung der freiheitlichen Demokratie. Geht es also wirklich nur noch um Covid-19 und die Beendigung einer epidemischen Notlage?
Im Wirrwar der Argumente und der ins Feld geführten Studien, um „2-G“, um die Abschaffung des kostenlosen Testens zu rechtfertigen, wird übersehen, dass das, was eigentlich letztes Jahr erreicht werden sollte, längst erreicht ist: Die vulnerablen Gruppen sind geschützt, die über 60-Jährigen weitgehend durchgeimpft. Kinder sind allen Studien zufolge keine Treiber des Infektionsgeschehens und nur in äußerst seltenen Fällen von schwerer Erkrankung betroffen.
Ebenso ist empirisch erhärtet, dass auch Geimpfte sich, wenn auch seltener, infizieren und Corona weitergeben können – allein das ist schon ein entscheidendes Argument gegen ein striktes „2-G“ und die augenblickliche „Politik der Verbannung“ Ungeimpfter. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Impfung nicht dauerhaft, nicht einmal sehr lange schützt – und eine natürliche Immunisierung folglich wirkungsvoller ist.
Blickt man nüchtern auf die empirische Lage, dann ist Corona inzwischen auf ein natürliches Lebensrisiko reduziert, dass in einer freien Gesellschaft jeder mündige Bürger für sich allein tragen kann und muss. Der Blick nach Großbritannien oder Israel zeigt zudem, dass Herdenimmunität durch Impfung offensichtlich ein illusorisches Ziel ist. Ein Blick nach Dänemark, Schweden oder Finnland hingegen zeigt, dass Öffnung und Eigenverantwortung der Bürger ohne untragbares Risiko (und drastisch erhöhe Sterblichkeit) möglich sind.
All dies kann in einer demokratischen Gesellschaft eigentlich nur eine Schlussfolgerung zulassen: Impfen ist gut, aber es bleibt freiwillig, politische Nötigung zum Impfen ist verwerflich. Jeder, der sich impfen lassen will, soll das zum Eigenschutz tun, ein Impfangebot hat inzwischen jeder erhalten.
Vom Schutz der vulnerablen Gruppen im Eiltempo zur Diktatur?
Es ist schockierend, dass in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, der in Deutschland lebt und arbeitet, so fleissig mitgemacht wird, bei der Zerstörung der Grundfreiheiten, die unser Leben einst so bereichert haben.
Es ist so beschämend zu erleben, wie die Angst und Panik selbst sehr gebildete Menschen, die auch im Beruf sehr erfolgreich waren und noch immer sind, derart totalitär und autoritär handeln und reden lässt, ohne dass sie es bemerken. Ganz im Gegenteil. Sie denken wirklich, sie tun etwas Gutes und sie alleine sind auf dem richtigen Weg, während man Kritiker wie mich, als Verursacher des Problems ansieht und sich regelrecht genervt von mir abwendet, und sich darüber ärgert, dass ich zur Verteidigung der Würde, der Freiheit und unserer alten Demokratie aufrufe.
Sind sie Opfer und Täter zugleich. Denn es reicht ihnen längst nicht mehr, der Mehrheit anzugehören und sich in dieser Mehrheitsgesellschaft sicher zu fühlen. Nein - sie gehen viel weiter und bekämpfen offen eine Minderheit, die ihrem Kult nicht folgen will. Und sie fühlen sich von einer großen Idee, nein, längst schon Ideologie beseelt und berufen, diese Minderheit zu schikanieren und zu verfolgen. Das alles kennen wir aus der Geschichte. Aber es hat sie ALLE NICHT IMMUNISIERT.


