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dersven • Feb. 28, 2022

"Ja, das habe ich gesehen. Das hat er gut gemacht."

Ich habe meinen Sohn nicht zum wehrhaften Demokraten erzogen, sondern zum wehrhaften Pazifisten . Mit dem Begriff Demokratie wird mir seit Jahren zu viel Schindluder getrieben und neuerdings sind es ja die aufrechten Demokraten, die sogar die Corona-Tyrannei bejubeln und die Unterdrückung von Millionen deutscher Staatsbürger. Es sind deutsche Politiker, die sich selbst als Muster-Demokraten feiern und Millionen Deutschen mit der Impfpflicht drohen und in der EU den Abbau individueller, bürgerliche Freiheiten und die Beerdigung von Grundrechten vorantreiben.

Für mich ist daher etwas anderes wichtig. Mein Sohn soll sich seiner Stärke bewusst sein , sich für seine Unabhängigkeit, Freiheit und Autonomie geistig und körperlich fit halten, aber seine innere Kampfbereitschaft nur im absoluten Notfall einsetzen. Denn es gibt diese sehr seltenen Momente, in denen ein anderes Kind permanent nervt, übergriffig wird und dabei geradezu um Schläge bettelt.

Zur Beruhigung, ich habe diesen Spruch "Das hat er gut gemacht" bis heute nur einmal gebraucht. Denn mein Sohn geht, wo er nur kann, der Gewalt aus dem Weg . Aber damals ging es nicht. Die Gewalt folgte ihm auf Schritt und Tritt . Sie lief ihm hinterher und nervte und nervte und nervte. Ich hatte dieses Ereignis aus der Distanz durchaus belustigt verfolgt und dachte mir, na, mein Kleiner macht das bis dato wirklich gut. Dann aber gab er dem giftigen Nervzwerg irgendwann eine Klatsche und hatte endlich seine Ruhe.

Der Vater des anderen Kindes fand das natürlich nicht besonders witzig. Noch weniger witzig fand er meinen Kommentar. Aber - ich bat ihn irgendwann in Frieden zu gehen, denn ich sei ganz der Vater meines Sohnes . Später hatte ich natürlich in einem Vier-Augen-Gespräch mit meinem kleinen Notfall-Schläger noch einmal über den Vorfall geredet. Wir analysierten die Situation wie auch die Schlagtechnik und kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass der Angriff und die Ausübung von Gewalt durchaus gerechtfertigt waren . Das sei zwar alles nicht schön, aber in diesem Falle war es leider legitim.

An diese Situation fühle ich mich derzeit im Konflikt zwischen dem Westen und Russland erinner t. Wohlwissend, dass man eine kindliche Auseinandersetzung nicht mit den grauenhaften Folgen eines Krieges vergleichen kann.

Nein - es geht mir um das Bild und die Botschaft, die ich mit Olav Müller teile und am Ende dieses Beitrages zitieren werde.

Kann es nicht sein, dass der russische Bär über Jahrzehnte hinweg permanent von uns genervt wurde? Kann es nicht sein sein, dass er trotz des Bewusstsein seiner militärischen Stärke ziemlich lange ruhig blieb? Kann es nicht sein, dass er die ständig nervende Nato und EU, die ihm immer näher auf den Pelz rückten , einfach nicht mehr ertragen konnte? Kann es nicht sein, dass er Respekt und Distanz dann leider doch mit Gewalt einfordern musste? Kann es nicht sein, dass wir dem russischen Bären zu oft auf den Füssen herumgetrampelt haben, bis zu dem Tag an dem er mit seinen mächtigen Klauen zuschlagen musste?

Ich weiss es nicht. Ich genehmige mir aber die Zweifel und Fragen, wenn es um Frieden geht. Unsere Politiker sind sich hingegen um so sicherer und so fordern unserer Demokraten bereits die militärische Aufrüstung und träumen sogar von der "atomaren Teilhabe".

Ich weiss daher eines mit Sicherheit: Meine Zweifel und Fragen bekommt nicht jeder hin. Nicht, wenn man die Situation als Moralist analysiert. Denn Moralisten stehen, wie wir wissen, immer auf der richtigen Seite. Und wer die richtige Seite ist, das definiert und erklären uns in Deutschland die Medien.

Nun, mein Sohn hatte das Glück, dass sich sein Gegner sofort weinend davon machte. Die Situation im Konflikt zwischen Russland und der Nato ist jedoch eine ganz andere. Der Westen heult zwar auch überall herum: "Schaut nur, der Putin hat uns gehauen", aber er heult nicht nur, sondern rüstet sofort verbal und mit Waffen auf.

Das wäre in etwa so, wenn sich damals der Vater des kleinen Aggressors nicht alleine vor mich hingestellt, sondern andere Väter und Mütter mit seiner eigenen Sichtweise, Schuldzuweisung und Propaganda manipuliert hätte. Auch mir hätte es passieren können, dass sich ein schlecht informierter Mob aus einseitig manipulierten Gutunmenschen auf die Seite des eigentlichen Aggressors und Schuldigen gestellt hätte...ja...niemand hätte den Vorfall im zeitlichen und ursächlichen Kontext betrachtet, sondern sich, rein emotional von den Bildern des weinenden Kindes und seines lautstark moralisierenden Vaters manipulieren lassen und dann hätte ich vielleicht echt dumm ausgesehen.

Mein Sohn ist hingegen noch immer der Alte. Er geht Konflikten lieber aus dem Weg und versucht Streitigkeiten zu schlichten. Er ist eher wie sein Vater ein Vermittler zwischen den Fronten, der von seiner Empathie getrieben ist. Doch ich gebe zu, heutzutage, habe auch ich ein latent gesteigertes Bedürfnis, so manchem nervenden Aggressor schlagartig eine zu verpassen. DAS ist bis heute noch nicht geschehen und es wird auch nur im äussersten Notfall der Selbstverteidigung passieren. Dann aber mit aller Gewalt, die ich aufbringen kann.

Für den Fall der notwendigen Selbstverteidigung habe ich auch bereits aufgerüstet. Nein, nicht mit dem was ihr jetzt vielleicht denkt. Keine Waffen, kein Schlagstock etwa, keine Gaspistole oder einen E-Schocker zur Selbstverteidigung. Nein. Das geht viel besser. Ich habe einfach nur ein T-Shirt mit der Ukraine- und EU-Flagge bedrucken lassen, das ich stets bei mir trage.

Dieses würde ich im Notfall sofort überziehen und erst dann zuschlagen. So wäre die Schuldfrage für jeden sofort klar erkenntlich und ich bin mir sicher, der Mob stünde sofort hinter mir und würde schreien: "Es lebe die Demokratie."


Ich zitiere hier Olav Müller.

Quelle Facebook.

Olav Mueller

Gestern um 09:13

ICH WAR BEREIT GEGEN DIE RUSSEN ZU KÄMPFEN UND UNSERE DEMOKRATIE ZU VERTEIDIGEN

Damals in den 80er Jahren war die Sowjetunion ein autoritäres und aggressives Land. DANN kam Gorbi und schenkte uns Deutschen die Einheit. Irgendwann redete Putin 2001 im Bundestag und ich war sehr beeindruckt. Alle hofften irgendwie auf eine gemeinsame Zukunft. Die Zeit des kalten Krieges waren wirklich vorbei. Mit einem mal begann ein Shitstorm unserer Medien auf Putin und es dauerte Jahre, bis ich verstand warum. Putin war nicht bereit dem Kurs Jelzins zu folgen und den Ausverkauf Russlands an den Westen hinzunehmen. Das konnte ich gut nachvollziehen. Wer möchte schon, dass sein Land ausverkauft wird?!
2014 kam dann der von den USA mit 5 Mrd. Dollar finanzierte Staatsstreich in der Ukraine. NAZIS kamen mit der Swoboda Partei in die Regierung und das aus Neonazis bestehende Asow Regiment fing an, im Osten der Ukraine tausende Russen zu morden. Als in Odessa ein Gewerkschaftshaus angezündet und Gewerkschaftler gemordet wurden, da schwiegen fast alle unserer Politiker und Medien. Ich gehőrte damals zu den ersten in Deutschland, die AKTIV wurden und für Frieden auf die Straße gingen, während die alte Friedenbewegung ekelhaft passiv blieb. Damals wurde so viel gelogen und gegen Russland gehetzt, dass ich mich schämte. Ich begann die Welt aus der Sicht der Russen zu sehen und erkannte, wie die USA seit Jahren Russland regelrecht mit Militärbasen einkreisten. Ich habe nichts gegen die Ukraine oder gegen Georgien oder gegen wem auch immer, ABER ich begreife, dass die Militärs unsere Freunde aus den USA durchaus gerne dort Atomwaffen stationieren würden, um Russland erpressbar zu machen. Wenn diese mit Hyperschallwaffen verbunden würden, dann hätten die Russen kaum noch eine Reaktionszeit bei einem Angriff. Nachdem die Ukraine und die Nato diese Stationierung mit Atomwaffen nicht mehr ausschließen wollten, sahen sich die Russen anscheinend genőtigt zu reagieren. Ich war einmal bereit gegen die Russen zu kämpfen, ABER HEUTE VERSTEHE ICH DEREN SORGEN. Es ist traurig, dass es keine Sozialdemokraten mehr gibt, welche eine Ost- und Entspannungspolitik im Sinne von Bahr, Brandt und Schmidt mit Russland betreiben. DIESER KRIEG HÄTTE VERHINDERT WERDEN KŐNNEN, WENN MAN DIE SORGEN UND ÄNGSTE DER RUSSEN ERNSTGENOMMEN HÄTTE UND AUCH DAS MORDEN VON NAZIS IN DER OSTUKRAINE GESTOPPT HÄTTE.

Der Westen hat versagt...und ich finde es maßlos, wenn Leute, die nie bereitwaren für unsere Demokratie ihr Leben zu lassen und die nie die Nazis in der Ukraine kritisiert haben und die nie Sanktionen gegen die USA gefordert haben, sich HEUTE hinstellen und mich kritisieren. Kinder ich bin ein wirklich netter Mensch, aber wer mir etwas in dieser Angelegenheit erzählen mőchte, der sollte erstmal begreifen, welche Opfer, welchen Einsatz ich gebracht habe. Mein Leben hat sich seit 2014 vollkommen geändert. Ich habe nicht nur tausende Euro, sondern vor allem tausende Stunden meines Lebens in die Friedensarbeit investiert. Ich habe in den letzten 8 Jahren mehr politisch gelernt, wie in Jahrzehnten davor. Gern diskutiere ich mit jedem, aber BITTE respektvoll und unter dem Einsatz von Zahlen, Daten und Fakten, wie es sich gehőrt.

Und wer Olav noch nicht kennt, es macht Laune ihm zuzuhören. Einer der das Herz am richtigen Fleck und den Kopf noch richtig sortiert hat ... https://www.youtube.com/watch?v=bxMVJ3K124E

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Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer gleich wieder auskotzen. Sie musste den Dreck loswerden, den sie täglich aufnahm. So schlau war sie und das tat sie nun mal am liebsten, in dem sie mich dazu zwang, polemisch und so laut wie möglich in die Tasten zu hauen.
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