dersven • 30. Januar 2024

Was wird das nächste Framing sein?

"Du Freiheits-Faschist". Ja, das könnte ich mir gut vorstellen.


Wir leben in seltsamen Zeiten. In Zeiten in denen Linke und Ökosozialisten mit Liberalen und Christdemokraten, mit Katholiken und Protestanten Seite an Seite marschieren und sich gemeinsam im
Krieg der Guten sehen. Im Krieg nach Aussen gegen Russland und nach Innen gegen Rechts. Sie befinden sich im Krieg gegen Menschen wie mich. Gegen Sozialschädlinge, die wir in Coronazeiten waren und heute, nach den Worten des Bundespräsidenten, sind wir sogar schon Ratten. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, dass sie uns mit dem Einsatz von Rattengift drohen. Wir leben in aggressiven Zeiten in denen zeitgleich Pazifisten als Lumpenpazifisten verhöhnt und auch Politiker, die für eine Friedensdiplomatie sind, als Rechtsradikale und Rechtsextreme geframed. werden.


Krieg ist jetzt gut und dient dem Frieden. Und die Deutsche Demokratie ruft zu ihrer Verteidigung mit Waffen auf.  Ich frage mich nur, welche Demokratie eigentlich?


Was versteht ihr unter Demokratie? Eine Wort das Alles und Nichts aussagt. Oder? Demokratie? Für mich schon jetzt die Floskel des Jahres 2024. Analog zur Freiheit, die es 2022 war.  


Mir würde es eigentlich schon reichen, wenn jemand zur Verteidigung des Grundgesetzes aufruft und dafür auf die Strasse ginge. Das wäre wenigstens einmal was handfestes. Denn war es nicht so, dass allein schon die Spekulation über die Gefährlichkeit eines Virus ausreichte, um die elementaren Menschenrechte in Europa auszuhebeln und ein falscher PCR-Test Grund genug war, um das Grundgesetz in Deutschland mal eben auf Zeit aufzuheben. Das ging ruckzuck. Einfach mal eben so. Das Problem nur. Wer auf Demonstrationen gegen die Corona-Politik das Grundgesetz in der Hand hielt wurde von Polizisten, wenn er Glück hatte, nur verhaftet, in einigen Fällen aber verprügelt.


Das Grundgesetz zeigen? Das ist rechtsradikal. Geht gar nicht. 


Ja so ist das in  unseren Zeiten. Wenn man in diesen seltsamen Zeiten auf seine Freiheit pocht und auf seine verbrieften Rechte im Grundgesetz oder auf die Menschenrechte im Allgemeinen, dann ist man schnell in der rechten Ecke und wird als Nazi, Rechtsextremer, Rechtspopulist und AfDler geframed.

Nieder mit den Freiheitsfaschisten. Es lebe die Pflicht zur Solidarität mit den Guten.

Ich neige dazu, anzunehmen, dass es wirklich nicht mehr so leicht ist, heute noch in Freiheit zu leben. Es kostet so viel Energie und wozu eigentlich? Es ist doch den meisten sowieso egal. Sie haben es sich in ihrer Unterwürfigkeit und in ihrem Untertanengeist schon lange gemütlich gemacht. Immer schön brav sein lautet die Devise. Dann wird alles gut. 


Es gibt so viele schöne Zitate über die Freiheit, die ich an dieser Stelle so gerne erwähnen würde. Aber es sind alles Querdenker und Nazis halt, egal in welcher Epoche sie ihre Liebe zur Freiheit auch äusserten. Nazis? Die gab es schon bei den alten Griechen und Römern. Auch die "Indianer" - alles Nazis.

Es heisst der Mensch sei frei geboren. Klingt gut. Habe ich jedoch nie kapiert.

"Der Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten."  Man kann viel über das Wesen der Freiheit philosophieren und sich auch vieles anlesen. Der Gesellschaftsvertrag von Rousseau ist zum Beispiel so eine Angelegenheit, der man sich durchaus mal widmen kann. Darin beschreibt er, dass der Mensch seine natürliche Freiheit, im Grunde durch gesellschaftliche Zwänge, durch Politik, Kultur und Religion längst  verloren hat und dass er in einem neuen Gesellschaftsvertrag, seine natürliche Freiheit gegen eine bürgerliche Freiheit aufgeben solle, die ihm im Grunde in einer zivilen Gesellschaft so weit wie möglich im Einklang mit seiner natürlichen Freiheit leben lässt.  Etwas kompliziert das Ganze, aber vom Grundsatz her in seiner Epoche spannend gedacht. So spannend, dass er mit diesen Worten und seinen mannigfaltigen Ideen, ein paar Jahre später, die Französische Revolution inspirierte, die bekanntlich in der blutigen Schreckensherrschaft der Jakobiner und dem Aufstieg Napoleons endete. 


Nun gut. Ich gebe zu, dass ich auch nicht so bewandert bin im historischen und philosophischen Wissen, aber ich habe Rousseau unter anderem so verstanden, dass er für die soziale Gerechtigkeit die Unterordnung des Einzelnen zum Gemeinwohl forderte und auch das Recht auf individuelles Eigentum ablehnte. Zwei Gedanken, mit denen er damals den herrschenden feudalen Klicken ordentlich ans Bein pisste, die mir aber heute ordentlich gegen den Strich gehen. Unterordnung? Das Wort macht mich schon aggressiv. Kein Eigentum? Das erinnert mich an die Kommunisten und das WEF. Brechreiz steigt auf.

Gemeinwohl und Solidarität? Wer bitte definiert was das ist? Wer hat die Deutungshoheit?

Ihr könnt euch gerne unter meine Definition von Gemeinwohl unterordnen. Das ginge klar. Aber ich befürchte, dass hier andere meinen, sie hätten da eine bessere Definition von Gemeinwohl. Da fängt das Problem schon an. Und Solidarität? Mit wem? Wofür?


Nee Leute. Da mach ich nicht mit. Ich sehe es sowieso ganz anders. Denn mal ehrlich. Freiheit war und ist doch immer ein Kampf. Wer seine Freiheit liebt und leben will, der befindet sich vom ersten Moment an, in dem er eine Idee von Freiheit hatte, im ständigen Freiheitskampf.


Wurde ich frei geboren? Also mich hatte, soweit ich mich erinnern kann, niemand gefragt. Und als ich geboren wurde, war ich nichts anderes als ein verdammt unfreies Wesen, dessen Überleben allein davon abhing, ob meine Eltern auch Bock auf mich hatten, oder nicht? In der Regel haben das Eltern ja. Aber was kommt dann und wie geht es weiter?


Es folgt ein Weg in langer Versklavung und ständiger Gehirnwäsche. "Tu das nicht. Mach jenes bitte. Lass das. Hör auf damit. Ja, das ist gut. Das ist böse. Glaube an das. Glaube nur nicht, dass..."  usw. Wann war ich bitte jemals frei, in dieser Zeit, in der sie alle versuchten, mich zu dressieren und in ihrem Sinne fertig zu machen? Meine Eltern, Onkels, Tanten, Grosseltern und später die Kindergarten-Wächter und Lehrer in der Grundschule. Nein, die Freiheit musste immer erkämpft werden und mein Freiheitskampf, so erinnere ich mich,  begann im Kindergarten und er hat bis heute nicht geendet.

Jeden Tag werde ich daran erinnert, dass mir andere meine Freiheit nehmen wollen und ich dafür kämpfen muss.

Deutschland muss kriegstüchtig werden? Europa braucht mehr Atombomben? In 5 Jahren sind wir im Krieg gegen Russland? Also, wenn eure Demokratie das alles nötig hat, dann will ich die nicht. Wie kam es denn dazu? Ursache und Wirkung? Schon mal davon gehört? Was tut ihr eigentlich aktiv für den Frieden, ausser für 100 Milliarden SonderSchulden das Militär aufrüsten? Gleichschaltung der Medien. Marschieren im Gleichschritt.  Alles für die Demokratie und das Gemeinwohl. 

Euer Gemeinwohl geht mir sowas von auf den Sack und eure hysterische Pflicht-Solidarität könnt ihr euch getrost in den Allerwertesten schieben. Ja so bin ich drauf. Schon immer. Und ich kann mich nicht erinnern, dabei jemals anderen einen grossen Schaden zugefügt zu haben. Höchstens denen, die eh schon einen Dachschaden hatten und die darunter litten, dass ich so früh, im Kindergartenalter, meine Unbeugsamkeit an den Tage legte und die fehlende Bereitschaft, ihren geistigen Dünnschiss zu akzeptieren.


Und ich wage, sehr selbstbewusst, zu behaupten, dass ich in meinem Freiheitskampf ein guter Mensch geworden bin. Gut in dem Sinne, dass ich mich von den Spielregeln der genormten und dressierten, schlechten Gesellschaft insofern frei gekämpft habe, dass mich keine Ideologie und keine Religion dazu bringen kann, andere Menschen beherrschen zu wollen. Nie hatte ich den Wunsch verspürt, mich über andere zu stellen, anderen Menschen meinen Willen aufzuzwingen. Nie hatte ich das Gefühl, dass meine Art zu leben, mit Waffengewalt verteidigt werden müsste, jedoch mit Wortgewalt, mit persönlicher und leidenschaftlicher Zuwendung, Kompromissbereitschaft, Hartnäckigkeit, Stolz, Ehrgefühl und mit Respekt gegenüber dem anderen.     


Mir geht es - ganz im Gegenteil - immer darum, mich gegen den Willen derer zu stellen, die ernsthaft glauben, sie hätten das Recht dazu und die Autorität, mich in meinem Streben nach maximaler individueller Freiheit zu unterdrücken. Niemand hat das Recht dazu. Woher auch? Wer könnte es ihnen geben? Woher und von wem sollte sich dieses Recht bitte ableiten lassen? Auf wen vor allem? Von Gottes Gnaden auf die uns von Gott gegebenen Herrscher? Darüber sind wir doch hoffentlich hinweg im Jahre 2024.


Sie haben vielleicht die Macht dazu? Das stimmt. Und die Macht nehmen sie sich zum Teil selbst, oder sie lassen sie sich geben, von einer dummen, versklavten Masse, die sich gerne beherrschen lässt und gar nicht gerne in Freiheit lebt, so wie ich. 


Durch ihre Gesetze und ihre Staatsgewalt können sie versuchen, mir die Freiheit zu nehmen. Das tun sie ständig. Aber das Recht dazu haben sie nicht und so befinde ich mich nun mal im täglichen Freiheitskampf, ihnen das klar zu machen. In einem Kampf, in dem ich nicht immer als Sieger hervorgehen kann und werde. Aber wer sagt, dass ich es ihnen nicht so schwer wie nur möglich machen sollte, mich zu besiegen? Kommt nur her ihr machttrunkenen Gesellen und macht euch auf meinen hartnäckigen Widerstand gefasst. Ach wären nur mehr von euch so unartig wie ich, was hätten wir doch zusammen für einen Heidenspass. 


Sieg oder Niederlage? Es geht in ihrer Denke leider immer darum. Auch ich will in diesem Spiel natürlich siegen. Das ist ja wohl klar.


In meiner idealen Welt sieht es jedoch ganz anders aus. Da kämpfe ich mit vollkommen freien und selbstbewussten Menschen.

Mit Menschen, die so frei sein wollen wie ich.
Mit Menschen, die mit offenem Visier um Lösungen streiten, wie ein jeder seinen Weg so frei gehen kann, ohne den anderen zu dominieren.
Mit Menschen, die aufgrund ihrer vollkommenen Freiheit unfähig sind, aggressiv zu werden oder Gewalt anzuwenden.

Ich weiss, das versteht leider nur der vollkommen freie Geist. Nicht aber der kleine, enge und aggressive Ungeist des kleinbürgerlichen Spiessers und eines Bundespräsidenten, der in mir z.B. nicht den freien Souverän, sondern eine Ratte sieht. So kleine Ungeister wie diese sind leidlich Gefangene ihrer Ideologie. Sie leben in der Unfreiheit ihrer eigenen Sozialisierung und Geschichte, die sie vom eigentlichen Frei-Sein und besseren Mensch-Sein trennt und die sie andere Menschen hassen lässt.   


Ich bin mir sicher, dass meine Utopie und meine ideale Welt es verdient haben, real zu werden. Denn noch nie waren vollkommen freie Menschen so notwendig wie heute.  Noch nie war Deine gelebte Freiheit so wichtig wie heute.

#
NieWiederUnfreiheitIstJetzt #NieWiederGleichschrittIstJetzt

So bin ich also. Stets im Freiheitskampf. Bald wohl als Freiheits-Faschist geframed. 

von dersven 29. April 2025
Und so ziehe ich mich seit Wochen an der eigenen Brustbehaarung immer weiter raus aus dem Sumpf der menschlichen Verkommenheit und in mich zurück. Nicht ins Schneckenhaus, sondern in die unendliche Leere, die zwischen all meinen Atomen pulsiert, die dort Tango, und Salsa tanzen. Den Rhytmus hab ich durchaus im Blut. Die Schritte aber nicht im Kopf. Das kann ja heiter werden.
von dersven 16. März 2025
Als Pazifist schlage ich daher folgenden Kompromiss vor. Bewaffnen wir die Zivilbevölkerung und wenn der Russe vor der Tür steht, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er seine Familie verteidigen oder den Russen auf ein Gespräch und ein gemeinsames Essen in sein Haus an seinen Tisch einladen will.
von dersven 3. März 2025
I love you...
von dersven 28. Februar 2025
Wir sehen es im Fernsehen, auf Social Media zuerst. Es sind schreckliche Bilder von bestialischen Taten. Aber es sind am Ende ja "nur" Bilder aus einer fernen Stadt. Schauderhaft aber irgendwie bleiben diese Taten auch abstrakt. Man will glauben, dass alles passiert doch nur im Fernsehen.
von dersven 18. Februar 2025
Merkt ihr nicht was? Sie verkaufen euch erneut IHRE Freiheit. Es ist nicht das Impfen, das euch diesmal die Freiheit bringt. Diesmal ist es so viel mehr und es nicht weniger als "die Wahrheit", die euch befreit.
von dersven 4. Februar 2025
Dies ist meine Geschichte. Ich schreibe sie nur für mich. Aber Du kannst Sie gerne lesen. Ich schreibe sie auf, weil ich heute das verkörpere, was ich ich Zeit meines Lebens gehasst und bekämpft habe. Ich bin ein Nazi oder Faschist.
von dersven 4. Februar 2025
Demokratie gefällig? Nee Du. Danke Dir. Lass mal gut sein. Das liegt mir derzeit schwer im Magen und wirft kaum Rendite ab. Hast Du noch was anderes im Angebot? Irgendwas mit echten Werten?
von dersven 25. Januar 2025
Viele Menschen haben die Verbindung zum ihrer Seele komplett verloren. Ein höheres Bewusstsein scheint ihnen völlig fremd, denn Medien, Politik, Schule, Uni und auch Religion treiben ihnen das aus. Sie sollen funktionieren und im Dienste des Kollektivs stehen, das von einer kleinen Elite beherrscht wird. In den USA jubeln sie ihr gerade zu.
von dersven 15. Januar 2025
Links? Rechts? Mitte? Gates? Soros? Musk?
von dersven 12. Januar 2025
Ich gebe zu, es ist eine reine Spekulation, die mich im Traum aufsuchte. Eine weitere Verschwörungstheorie, die den Verschwörungstheoretiker in mir unter seines gleichen einsam macht. Denn es gehen ihm nicht nur die Verschwörungen aus sondern auch die Feindbilder.
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