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dersven • Juli 19, 2022

Ihr Eierköpfe seid ja so zerbrechlich.

Diese Krisen machen euch kaputt? Was seid ihr nur für Weicheier?

Heute morgen klingelte mein Wecker wie immer um 7:00. Was ne Krise. Komme kaum aus dem Bett. Aber der Sohn muss ins Sommercamp. Dieser Start in den Tag mit der Morgenkrise ist echt hart. Aber es formt den Charakter. Als guter Deutscher muss man sich heutzutage schliesslich im Bewältigen von Krisen behaupten. Ich quäle mich also aus dem Bett und habe sofort meine Kreuzkrise. Also die Krise im Kreuz. Nicht schlimm.  Das geht meistens nach ein paar Minuten wieder weg und wenn es länger dauert, denke ich nur, was ist schon diese kleine Krise gegen die grosse Krise, die Jesus am Kreuz hatte?

Erstmal einen Kaffe machen. Der Herd geht an und ich denke natürlich sofort an die Energiekrise und vor allem an meine persönliche Strom-Rechnungs-Krise. Während der Kaffee kocht, schaue im Rechner nach den ersten Krisen-News des Tages. Und schon stolpert ich zufällig über die Kaffee-Krise. Ich überlege ob ich mir heute noch ein paar Tonnen Kaffee sichere und frage mich das erste Mal in meinem Leben, ob Kaffee eigentlich ein Verfallsdatum hat?



Erstmal raus auf die Terrasse. Der Kleine pennt noch. Darf er. Es ist windig heute und ich frage mich, rein zum Spass, gibt es vielleicht auch so was wie 'ne Windkrise? Gibt es! Ich google auf meinem Smartphone und finde sofort  "Windkrise als Zeichen des Systemversagens". Aber auch "Studie: Windkrise bringt Klimaziele in Gefahr und treibt Preise. Das finde ich sehr schön. Und während langsam die Sonne über dem Garten aufsteigt sehe ich zufällig noch den Link "Die Sonnekrise auf wissenschaft.de" auf meinem Display stehen.


Jetzt ist aber Zeit den Sohn zu wecken. Wie immer ist auch das eine echte Krise. Die Aufweck-Krise als Ergebnis der Ferien bedingten Schlafkrise in der Nacht zuvor. 

Beim Frühstück vorbereiten denke ich, ob es wohl eine
Frühstückskrise gibt und was finde ich? "Brexit stürzt Briten in Frühstückskrise" was natürlich nichts gegen die "Brotkrise im Nahen Osten" ist und gegen die vielen Butterkrisen nicht nur in der EU-Vergangenheit.


Mein Sohn ist mehr wie ich. Er redet nicht sofort drauf zu. Erstmal orientieren. Nachdenken. Wo bin ich. Wer bin ich. Warum schlafe ich nicht weiter? Was soll der ganze Scheiss? Und was lerne ich dank meines Smartphones. Es gibt doch tasächlich sowas wie eine
Sprachkrise. "Die Sprachkrise (auch Sprachskepsis) fand um 1900 ihren Höhepunkt. Viele Autoren hatten Zweifel daran, ob die Sprache und ihre eigentliche Aufgabe der Darstellung einer objektiven Wirklichkeit überhaupt möglich sei. Sprache und Realität waren für die Dichter unwiderruflich voneinander getrennt." 


Jetzt aber müssen wir los. Auf dem Weg zum Sommer-Camp machen wir uns natürlich, in meinem Wrangler Jeep, am baldigen Tod der letzten Generation schuldig. Schlechtes Gewissen? Nein. Ganz im Gegenteil. Beim Gedanken an "The last Generation" drücke ich immer extra aufs Gas und träume bei 160 km/h davon, wie in "Star Trek - The Next Generation" möglichst weit weg von diesem irren Planeten durchs All zu schiessen.

Wir erreichen schliesslich sein Sommercamp am Hafen und beim Anblick aufs Meer denke ich natürlich an die Wasserkrise. Nicht an irgendeine, sonder selbstverständlich an die allumfassende und bedrohlichste: 
Die globale Wasserkrise.


Mein Sohn kriegt einen Kuss und ab geht's für ihn in seinen Tag ohne Krisen. Gut so. Soll er haben. Die Krisen. kommen noch früh genug. 

Auf dem Rückweg muss ich Tanken und werde mir wieder der
"Spritkrise"  als Teil der "Ukraine-Krise" bewusst. Ich fahre dann noch kurz in einen Supermarkt, der mit sofort die Euro-Krise vor Augen hält, aber auch die Bierkrise, die es doch tatsächlich gibt,  Auf dem Heimweg höre ich dann im Radio, dass irgendwelche Experten vor der neuen Corona-Krise und Krise im Gesundheitswesen warnen, die im Herbst und Winter erneut Europa bedroht.

Wieder zu Hause angekommen bin ich gewappnet für einen neuen aufregenden Tag voller Krisen. Ein wenig Wehmut beschleicht mich. Ich gebe zu - ich vermisse
Angela, die wie kaum eine andere die Krise wirklich konnte. Sie, die Gründungsmutter und Meisterin der Krisenpolitik hat mir erst vor Augen gehalten, wieviele Krisen es doch gibt. Sie hatte mir die Finanzkrise ans Herzen gelegt, die Griechenland-Krise und Eurokrise und dann die Klimakrise. Und zum Abschied schenkte sie mir sogar noch die Krise der CDU/CSU. 
Was hatte ich doch für ein spiessiges Leben vor ihr gehabt. So ganz ohne jegliche Krise.


Heute aber weiss ich - jeder dieser Krisen macht aus mir einen besseren Menschen.  Sie härten mich ab und machen mich zu einem guten Menschen. Sie weisen mir den Weg in eine Zukunft voller neuen wunderbaren Krisen, die mich nicht umbringen und nur härter und besser machen.  Als guter Deutscher ist es nun mal meine Pflicht - die Zukunft als Krise zu verstehen. Oder die Krise als Zukunft? 


Egal. Hauptsache Krise. Und nun? Ihr Eierköpfe zeigt mal Eier. 

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Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer gleich wieder auskotzen. Sie musste den Dreck loswerden, den sie täglich aufnahm. So schlau war sie und das tat sie nun mal am liebsten, in dem sie mich dazu zwang, polemisch und so laut wie möglich in die Tasten zu hauen.
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