dersven • 9. Januar 2017

Die Zu­kunft des Men­schen? 

Weniger ist Mehr für Wenige.

Der Ar­ti­kel von Ste­phen Hawking ist großar­tig. Ich tei­le je­doch sei­nen Opti­mis­mus in Be­zug auf die Spe­zi­es Mensch nur ein­ge­schränkt, al­so sa­gen wir mal "eli­tär be­g­renzt". Denn wäh­rend Ste­phen Hawking ein­fach nur von Opti­mus spricht, se­he ich ei­nen ein­deu­ti­gen Trend zum "eli­tä­ren Opti­mis­mus", der das Über­le­ben der Mensch­heit in Form ei­ner klei­nen, fei­nen und recht ent­spann­ten Welt-Eli­te auf Er­den si­cher­lich er­mög­li­chen wird.


Der Un­ter­gang des Men­schen als rei­nes Mas­senphä­no­men ist längst schon aus­ge­mach­te Sa­che - min­des­tens aber im eli­tä­ren Be­wusst­sein, als ein durch­aus trag­ba­res und zu­kunft­wei­sen­des, glo­bal­es po­li­ti­sches Ziel tief ver­an­kert.


Die Mas­se Mensch, ist zum Groß­teil ser­vil ver­an­lagt und sch­licht­weg zu klein­hir­nig un­ter­wegs, um die gro­ßen Zei­chen der Zeit zu er­ken­nen: Und die­se ste­hen klar auf Pa­ra­dies 1.0 oder sa­gen wir mal In­du­s­trie 7.0 – da die 7 be­kannt­lich als so ei­ne Art gött­li­che Glücks­zahl gilt.

Ei­gent­lich doch ei­ne gu­te Sa­che! Man soll die Din­ge auch nicht im­mer so per­sön­lich neh­men. Klas­se statt Mas­se sag ich da nur. Und wenn der Groß­teil der Mensch­heit au­to­ma­tisch das Nach­se­hen hat, da­mit der Mensch an sich das Pa­ra­dies auf Er­den er­k­limmt, dann stimmt mich das durch­aus ver­söhn­lich mit mei­ner Ras­se.


Ste­phen Hawking sch­reibt: „Wenn wir uns die letz­te Chan­ce be­wah­ren wol­len, bleibt den füh­r­en­den Ent­schei­dungs­trä­gern die­ser Welt nichts an­de­res üb­rig, als an­zu­er­ken­nen, dass sie ver­sagt und die Mehr­heit der Men­schen im Stich ge­las­sen ha­ben…Vor al­lem müs­sen sie sich ein ge­wis­ses Maß an De­mut und Be­schei­den­heit an­eig­nen.“


Deut­li­che Wor­te, die für mein Ge­fühl je­doch viel deut­li­cher aus­fal­len könn­ten. Ich den­ke näm­lich nicht, dass die Eli­ten die­ser Welt in na­her Zu­kunft in De­mut und Be­schei­den­heit ver­fal­len wer­den. So­was ken­nen sie nicht und so­was kön­nen sie nicht. Von Ge­burt aus füh­len sie sich doch eher un­an­tast­bar und so lan­ge ih­re ei­ge­nen Pa­läs­te nicht bren­nen, wer­den sie das Steu­er nicht um­rei­ßen. Um die­sen Flächen­brand, der sie selbst be­tref­fen könn­te am En­de doch noch zu ver­mei­den, könn­te ich mir höchs­tens ei­ne Art "tak­ti­sche oder st­ra­te­gi­sche De­mut" vor­s­tel­len. Ja - das könn­ten sie vi­el­leicht ge­ra­de­so hin­krie­gen. Mit an­de­ren Wor­ten: Uns verar­schen und ihr ei­ge­nes Hin­ter­teil ret­ten, das wür­de zu ih­nen pas­sen.


Es läuft ge­nau dar­auf hin­aus. Die Eli­ten die­ser Welt brau­chen uns nicht mehr. Sie wer­den in na­her Zu­kunft al­le Fähig­kei­ten be­sit­zen, um sich ihr Pa­ra­dies auf Er­den zu schaf­fen. Wir ste­hen da nur im We­ge. Es wird vi­el­leicht noch ein paar Rei­bun­gen un­ter den Eli­ten selbst ge­ben, aber am En­de wer­den sie rasch be­g­rei­fen: Es st ge­nug für sie al­le da, wenn wir erst­mal weg sind. Man muss die Ent­wick­lung doch nur lo­gisch zu En­de den­ken.


Wenn Ro­bo­ter und Com­pu­ter, wenn künst­li­che In­tel­li­genz und der gan­ze High-Tech-Sch­nick­sch­nack, der da auf uns ein­pras­selt, in na­her Zu­kunft die ge­sam­te Drecks­ar­beit auf Er­den er­le­di­gen kann, dann gibt es für den klei­nen Mann sch­licht­weg kei­ne Exis­tenz­be­rech­ti­gung mehr. Was bringt er schon? Nix! und was macht er? Nix als Dreck und Är­ger. Al­so - weg da­mit.


Wenn die­se fast schon über­na­tür­li­chen, ge­wiss aber über­men­sch­li­chen Hoch­leis­tungs­ma­schi­nen die not­wen­di­gen Roh­stof­fe ganz al­lei­ne aus dem Bo­den sp­ren­gen, gr­a­ben und die­se ver­ar­bei­ten kön­nen, wenn sie den Men­schen auch noch vom Fließ­band ver­trie­ben ha­ben und so­gar un­se­re Acker­bö­den be­a­ckern, die Pflan­zen und Tie­re züch­ten, die­se kom­p­lett au­to­ma­ti­siert ern­ten, schlach­ten und ver­ar­bei­ten, wenn Ro­bo­ter Kran­ken­häu­ser lei­ten und Doc-Rob Haus­be­su­che macht, wenn künst­lich-krea­ti­ve In­tel­li­genz­bes­ti­en ei­gen­stän­dig Mu­sik er­schaf­fen, Bücher sch­rei­ben und Fil­me kom­p­lett oh­ne ei­nen ein­zi­gen Men­schen pro­du­zie­ren, wenn sie un­se­re Lüs­te und Ge­lüs­te als Sex- und Koch-An­d­ro­i­den be­frie­di­gen, wenn sie un­se­re ge­sam­te In­fra­struk­tur auf­rech­t­er­hal­ten und wenn sie am En­de noch Ma­schi­nen er­schaf­fen, die die Ma­schi­nen re­pa­rie­ren, war­ten und bes­se­re Ma­schi­nen ent­wi­ckeln, wer bit­te braucht denn dann noch Men­schen im Über­fluss?


Die Eli­ten, die im Be­sitz die­ser Tech­no­lo­gi­en sind brau­chen dann doch nicht ein­mal ein Men­schen­heer, um ih­re Reich­tü­mer zu ver­tei­di­gen. Das er­le­di­gen die Droh­nen und Kampf­ro­bo­ter der Zu­kunft für sie, heu­te be­reits au­to­no­me und von Men­schen­hand fern­ge­lenk­te Sys­te­me, die mor­gen schon von künst­li­cher In­tel­li­genz be­herrscht wer­den.


Al­so noch ein­mal - wer braucht dann bit­te noch so ei­nen Ty­pen wie Dich oder mich? Du bist ein ein­zi­ger Stör­fak­tor, ein Um­welt­ver­sch­mut­zer, ein plum­pes, la­tent un­zu­frie­de­nes und mehr­heit­lich dum­mes Fress- und Aus­schei­dungs­e­le­ment, das es aus eli­tä­rer IT-Sicht­wei­se sch­licht­weg aus­zu­schal­ten gilt. Du bist der Feh­ler im neu­en Sys­tem. Du bist out und vor­bei.


Das al­les wird wahr­schein­lich nicht von heu­te auf mor­gen mach­bar sein. Al­so die Re­du­zie­rung der Mensch­heit auf ein sin­vol­les Maß. Aber es wird auch nicht un­be­dingt lan­ge dau­ern müs­sen. Die bio­tech­no­lo­gi­schen Waf­fen ste­hen längst da­für be­reit und wenn es - aus tak­ti­scher De­mut und de­mü­ti­gen­der Klug­heit - nicht ganz so sch­nell ge­hen soll, da­mit der klei­ne Mann nur nicht merkt, daß er zur Schlacht­bank ge­trie­ben wird, dann end­le­digt man sich der plum­pen Bio­mas­se ein­fach über meh­re­re glo­ba­le, gut ge­steu­er­te Ka­tastro­phen.


Ein paar grö­ße­re, cle­ver ein­ge­fä­d­el­te – und zwi­schen den Eli­ten durch­aus ab­ge­stimm­te Krie­ge – so­wie welt­um­g­rei­fen­de Pro­gro­me, in de­nen vie­le klei­ne, dum­me Män­ner an­de­re klei­ne, dum­me Män­ner mas­sen­wei­se kil­len, soll­ten über kurz oder lang den Weg in ei­ne Zu­kunft oh­ne die­se öden, viel zu ein­fach pro­gram­mier­ten, hack- und ma­ni­pu­la­ren Dumpf­ba­cken bah­nen.


Ein paar Op­fer wird es da­bei si­cher­lich auch bei den Eli­ten ge­ben, aber das wird sie nur noch bes­ser und stär­ker ma­chen und am En­de steht es da, di­rekt vor ih­nen, in all sei­ner ir­di­schen Pracht: Das Pa­ra­dies auf Er­den! Die neue Hei­mat ei­ner klei­nen, hoch­ent­wi­ckel­ten IT-Kas­te, die mit ih­ren Fa­mi­li­en und Freun­den dann end­lich ganz al­lei­ne an den sc­höns­ten und sau­bers­ten Strän­den die­ser Welt lie­gen kön­nen. Ang­ler-Droh­nen wer­den über ih­re Köp­fe hin­weg flie­gen, ge­füllt mit fang­fri­schem Fisch (aus den längst schon wie­der, dank Oce­an-Cle­an-Ro­bo­tern, sau­be­ren und Fisch rei­chen Ozea­nen die­ser Welt), wäh­rend in klei­nen, hübsch de­ko­rier­ten Strand­bu­den C-3PO Mo­del­le die Su­shi-Mes­ser wet­zen und ei­ne R2D2 Ver­si­on die Sam­ba-Band in Abend­him­mel pro­je­ziert.


Ach, Mensch. Ich wä­re so ger­ne da­bei!


Mal ehl­rich Herr Hawking. Die Eli­ten möch­te ich se­hen, die die Schalt­knöp­fe der kom­men­den IT-Wun­der­welt in ih­ren Hän­den hal­ten und sich in De­mut und Be­schei­den­heit üben. Völ­lig al­bern - sie wer­den das tun, was sie am bes­ten kön­nen. Auf uns Men­schen her­un­ter­schau­en und nur an ei­nes den­ken: Die De­le­te-Tas­te drü­cken. Und schaue ich mich um, so un­ter mei­nes­g­lei­chen, dann den­ke ich lei­der opt­mi­si­tisch ver­dros­sen, wer kann es ih­nen ver­übeln?


Die ein­zi­ge Ge­fahr, die der Mensch­heit dann noch droht ist al­lein das vor­zei­ti­ge Er­wa­chen des klei­nen Man­nes. Soll­te er tat­säch­lich noch che­cken, was ihm ge­ra­de droht, dann könn­te er (aus­ge­rech­net die­ser klei­ne ser­vi­le Schei­ßer), durch­aus in ei­nem pro­le­ta­risch-re­vo­lu­tio­nä­rem und an­ar­chis­ti­schem Ge­wal­t­akt die Welt in den Ab­grund rei­ßen, in der be­schränk­ten Hoff­nung sie und sich zu ret­ten.


Nun - das wä­re sehr scha­de - denn auf­grund sei­ner ihm ur­ei­ge­nen Dumm­heit, Dreist­heit und ego­is­ti­schen Kurz­sich­tig­keit wür­de er al­les zu­nich­te ma­chen, wor­auf die Eli­ten die­ser Welt seit Jahr­hun­der­ten und gnaz in­ten­siv seit Jahr­zehn­ten hin­ar­bei­ten. Auf das Pa­ra­dies auf Er­den.


Na dann! Schau­en wir es uns an und las­sen wir un­se­re Kin­der nicht et­wa per­fek­tes Eng­lisch oder gar Chi­ne­sich ler­nen, son­dern lie­ber von klein auf al­le Pro­gram­mier­spra­chen die­ser Welt.


In tie­fer De­mut vor der Zu­kunft und dem Le­ben - auch wenn ihr das nicht glauben wollt.


von dersven 29. April 2025
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von dersven 16. März 2025
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von dersven 3. März 2025
I love you...
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Wir sehen es im Fernsehen, auf Social Media zuerst. Es sind schreckliche Bilder von bestialischen Taten. Aber es sind am Ende ja "nur" Bilder aus einer fernen Stadt. Schauderhaft aber irgendwie bleiben diese Taten auch abstrakt. Man will glauben, dass alles passiert doch nur im Fernsehen.
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Dies ist meine Geschichte. Ich schreibe sie nur für mich. Aber Du kannst Sie gerne lesen. Ich schreibe sie auf, weil ich heute das verkörpere, was ich ich Zeit meines Lebens gehasst und bekämpft habe. Ich bin ein Nazi oder Faschist.
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