Sind Sandwesten die Antwort für eine Zukunft, die nach Bewegung schreit?

Es gab eine Zeit, da kam das Sandmännchen auf einer Wolke herbei geflogen. Es half den Kindern mit schönen Geschichten schneller einzuschlafen und ihnen schöne Träume zu schenken. Damit sie morgens, gut ausgeschlafen, zum Spielen und Toben in den Kindergarten oder voller Energie und Neugierde in die Schule gehen konnten. Doch heute kommt das Sandmännchen in die Kindergärten und Schulen und hängt den, mit Antidepressiva bereits voll gepumpten, Kids noch zusätzlich ein paar Sandwesten um.
Tag ein Tag aus hören wir von Politikern wie wichtig es wäre in Bildung zu investieren. Die Rede ist dann meist von umfangreichen Sanierungsarbeiten an der baulichen Schulsubstanz. Ein Land ohne Rohstoffe sollte jedoch mindestens gleichwertig auf andere Dinge setzen: neben der künstlichen, auch auf die emotionale und soziale Intelligenz, auf Kreativität, Fantasie, Teamgeist, die kindliche Neugierde, die Lust am Kaputtmachen und wieder Aufbauen, auf den den sportlichen Wettkampf auch im Streit um bessere Ideen und ähnliche wunderbare Eigenschaften, die die Natur dem Menschen mit auf den Weg gegeben hat.
Stattdessen wird ein krankes Schulsystem mit vielen kranken Ideen wie diesen am Leben erhalten. Mit hirnrissigen Ideen, die man dann auch noch ernsthaft wissenschaftlich untersuchen möchte.
Armes Deutschland. Das Land der Denker, Dichter und Erfinder verkommt zu einem Land in dem wir alle schon früh lernen, den den Kopf möglichst tief in den Sand zu stecken. Innovation braucht jedoch die Lust an der Veränderung, die Begeisterung über die vielen Chancen einer neuen Welt, die uns unbegrenzte Möglichkeiten bietet und die uns dazu einlädt, Welten zu erobern, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. „Mein Sandmännchen und mein Enterprise“ standen einst noch dafür.
Und heute? Da wird in Kindergärten, Schulen und Universitäten den wahren Träumern, den Freigeistern, den Unruhigen, den Neugierigen und Umtriebigen fleissig Sand ins Getriebe gestreut, damit Sie uns nicht nerven und die Ruhe nehmen, die wir ja angeblich alle so sehr nötig haben. Glück und Zukunft haben dann meist nur die Kinder, deren Eltern sich aufgrund ihres Einkommen bessere Schule mit zukunftsweisenden Konzepten aussuchen können. Kinder, die später wahrscheinlich überall einen Job finden werden - nur nicht mehr in Deutschland.
Die Zukunft Deutschland liegt in unserer Hand. Lassen Sie es nicht zu, dass man sie unseren Kindern mit Sandsäcken verbaut.


