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dersven • Feb. 11, 2024

Ihr seid Narren. Das ganze Jahr.

Nichts spricht dagegen, fröhlich und ausgelassen zu sein. Würdet ihr nur den Rest des Jahres deutlich ernsthafter bei der Sache sein. Seid ihr aber nicht.    

Irgendwas ist bei mir schief gelaufen in der Sozialisierung. Als gebürtiger Kölner habe ich den deutschen und selbst den rheinischen, ja kölschen Karneval immer gemieden und den Fasching erst recht. Ich mochte das nicht. Nie. Und wenn man mich fragt wieso, dann wäre eine ehrliche Antwort sehr komplex und langatmig. Sparen wir uns das. 


Stattdessen erlaube ich mir heute eine polemische "Nicht-Publikumsbeschimpfung". Denn mein Publikum, hier auf wortmut, betrifft natürlich nicht im geringsten was ich nachfolgend schreibe. 

Tätää...tätää...tätää...es darf nicht gelacht werden. 

Es ist wieder soweit. Fast überall tickt nun wieder die "Endzeit "der Narren? Das ist eine Lüge. Denn die Narren sind in Deutschland leider 365 Tage im Jahr unterwegs. Noch nie ist mir das so klar geworden, wie in den letzen vier Jahren, die mich noch weiter von der Masse entfernt haben, als ich zuvor schon war. Ich stand schon immer etwas abseits. Nicht nur auf Konzerten, sondern generell schon in der Schule, im Studium und später im Job. Ich brauchte immer die Distanz zu denen, die die Nähe suchten. Während meine Jugendfreunde die Poster ihrer Idole an die Wand hängten, um die sie sich versammelten, und sich im Fussball in Fangruppen organisierten, blieben meine Wände stets leer (da ich u.a. keine Poster von Sokrates fand) und lebte ich meine "Fussball-Liebe" zum 1.FC FC Köln nur im kleinen, familiären Kreise aus. Das war mir genug.


Ich gebe zu. Die Begeisterung in der Masse und unter Fans war nie mein Ding. Sie war mir nie geheuer. Instinktiv wendete ich mich davon ab, jedoch nur soweit, dass ich nicht völlig als Aussenseiter markiert und  ausgegrenzt wurde. Ich galt eher als etwas eigensinnig, schüchtern und verschroben. Ich war also durchaus einer, den man noch mochte und den man sich als Freund halten konnte und hatte meine Kumpels, die mich einfach so nahmen wie ich war. "Der Sven halt", hiess es oft verzeihend.

Die Karnevals- und Faschings-Zeit erlebe ich jedoch stets als intellektuelle Folter. 

Ein kluger und lustiger Karnevalist sagte mal zu mir. "Den Karneval musst und kannst Du nur mit dem Bauch erleben." Man muss ihn wohl mit der Muttermilch aufgesaugt und schon beim Abschneiden der Nabelschnur muss wahrscheinlich ein Jeck die Schere gehalten haben.


Eine kölsche Mutter und ein kölsches Geburtshaus reichten in meinem Falle nicht aus. Ich mochte den Karneval einfach nicht und hasste es schon als Kind, mich zu verkleiden. Diese Zeit war für mich schon immer eine Art intellektuelle Folter. Das rituelle und Punkt genaue Abfeiern und übertriebene Fröhlich-Sein der Erwachsenen, immer nur einmal im Jahr auf kurze Zeit, nervte mich gewaltig. Am schlimmsten aber waren meist ihre Kostüme. Frauen, die einmal im Jahr als Prostituierte herumlaufen durften und Männer, die ihre weibliche Ader in Frauen-Klamotten und High Heels peinlich zur Schau stellten. Andere verkleideten sich gerne als Ärzte, Generäle oder Papst, um nur einmal im Jahr ihr ansonsten zelebriertes Minderwertigkeitsgefühl, das in der Philosophie des kleinen Mannes begründet lag, unter ihren Kostümen zu verstecken und sich der Illusion hinzugeben, endlich einmal etwas Macht auszustrahlen und eine respektable Figur abzugeben.


Peinlich berührt und manchmal auch leicht angewidert, wendete ich mich von Orten ab, an denen Freunde und Bekannte fröhlich zusammenkamen, ihrem Bauchgefühl nachgaben und es krachen liessen. Dort wollte ich nicht sein und war ich es doch einmal, weil es sich nicht umgehen liess, dann tolerierte ich das bunte Treiben natürlich mit einem freundlich-gequälten Lächeln (so wie der Professor in "La casa de papel")  jedoch stets auf der Suche nach dem Notausgang, den ich zum Glück immer rasch fand. 

Erst Corona und die Zeit danach gab mir den Rest. Heute kann ich euch Narren kaum noch  ertragen.

Ausser denen, die dennoch meinen Blog regelmässig lesen. Es sei euch verziehen. Was wäre ein Leben ohne Laster.  Tätää...tätää...tätää...

Wie kann ich es sagen, dass es ausreichend verletzend rüberkommt, so wie ich damals von euch verletzt wurde? In diesem BlogPost hier habe ich darüber geschrieben was ihr, nicht nur mir, angetan habt. Die Wunden sind natürlich bis heute nicht geheilt, denn sie wurden nicht behandelt. Niemand hat sie sich mal angeschaut, gesäubert und verarztet. Sie klaffen nach wie vor offen in unseren Seelen und warten auf Heilung.  

Und ihr Pappnasen? Was macht ihr stattdessen?


Nachdem ihr euch in 2021/2022 euren Zuchtmeistern peinlich und willig im treudoofen Untertanengeist ergeben habt, heisst es heute wieder unkritisch und unbedarft feucht-fröhlich "Alaaf" und "Helau". So als wenn nie etwas gewesen wäre. Es war da aber was. Euer peinliches Narrenstück, wie es u.a. die nachfolgende Dokumentation für die Nachwelt festgehalten hat .

Ihr seid Narren - das ganze Jahr. Vielleicht euer ganzes Leben lang?

Wenn mir die vergangenen vier Jahre eines vor Augen gehalten haben, dann das. Ihr seid 365 Tage im Jahr echte Narren. Ihr liebt es geradezu von euren Politikern, den Medien und der Wirtschaft zum Narren gehalten zu werden. Ja.  Ihr seid braver Untertan und dummer Narr zugleich. Und euer Narrenschiff hält weiterhin Kurs in Richtung Untergang aller individuellen Freiheiten, für die eure Ahnen in 2.Weltkriegen ihr Leben gelassen haben. Sie bereiten gerade den 3 Dritten Weltkrieg vor.  Und dieser richtet sich wieder zuerst nach Innen, damit ihr Narren ihn nach Aussen tragt..."Granaten, der Zuch kûtt".


Euch Narren widme ich meine Büttenrede.


"Ihr feiert nun wieder, tanzt und lacht

auch wenn es in der Welt gerade kracht

Auf die gewaltige Zerstörung

reagiert hier niemand mit Empörung

Es wird viel lieber fröhlich geschunkelt 

Und von der rechten Gefahr gemunkelt

Tätää, tätää, tätää,


Wer sagt es mal dem Prinzenpaar

Der freien Rede droht Gefahr

Selbst dem Humor rückt man auf die Pelle  

Doch et kütt nur der Zuch und wirft Kamelle

Tätää, tätää, tätää,


In der Bütt wurde früher gern gemotzt

Sich über die Politik laut ausgekotzt.

Heute darf man das wahrscheinlich nicht

Kotzt nur der Opposition noch ins Gesicht

Wer wird es im Sinne der Regierung sagen

"Lasst uns AfDler  und Putinfreunde erschlagen." 

Tätää, tätää, tätää,


Eure Worte habe ich eh gefressen.

An ihren Taten sollt ihr sie messen.

Vier Jahre haben es mir gezeigt

Ihr hab es ordentlich vergeigt

Euch ist das Grundgesetz piepsegal

Ihr liebt es einfach und banal

Tätää, tätää, tätää,


Denken und kritisch sein ist nicht eure Welt

Ihr bleibt lieber wie es der Obrigkeit gefällt

Angepasst geht ihr den Weg der Masse

Folgt gehorsam dem Befehle der Oberklasse.

Tätää, tätää, tätää,


Ihr folgt den Krumen, die vom Tische fallen

Und hört nicht die Gefängnistüren knallen

Vor lauter Lachen und fröhlichem Feiern,

Im Partyrausch und Gruppen-Reiern

Beim Tanzen, Schunkeln und lautem Singen

Seht ihr halt nicht die Henkers-Schlingen 

Im eurem Alkohol bedingten Taumeln

Die von oben langsam runterbaumeln

Tätää, tätää, tätää,


Nur die dümmsten Kälber

Wählen ihre Henker selber

Ihr aber seid, ich sag es ganz offen und ungeniert

derart blöde, dass ihr nicht mal diesen Spruch kapiert

Tätää, tätää, tätää,


Ihr glaubt an das Virus und Putins Schuld

Und an den abgefuckten Klima-Kult. 

Ihr lasst euch ausnehmen wie die Weihnachtsgans

Und glaubt die Gretel war der Sohn und seine Schwester hiess Hans. 

Tätää, tätää, tätää,


Sie werden euch bald das Bargeld nehmen

Ihr werdet schweigen, euch nicht mal schämen

Ihr habt ja nichts verbrochen, nichts zu verstecken

So billig lasst ihr unsere Freiheit verrecken

Man sagt Dir was zu tuen ist

Schon hast du Dir in die Hose gepisst

Bist Du nicht willig kriegst Du kein Geld

Denn die digitale Währung regiert die Welt
Tätää, tätää, tätää,


Sorry Dein CO2 Konto ist leider überschritten

Da hilft kein Flehen und kein Bitten

Den Urlaub verbringst Du brav daheim

Unsere Überwachungs-Drohne wird mit Dir sein.

Tätää, tätää, tätää,


Ich könnte ewig weiter dichten

Euch mit Worten noch schärfer richten

Doch die Moral von der Geschicht' 

So dumm wie ihr seid, kapiert ihr's nicht.,

Tätää, tätää, tätää,


Was soll es, ihr werdet es eh nicht raffen.

Warum kostümiert ihr euch nicht als Affen? "

Nein. Ich sollte keine Affen beleidigen. Es gibt Alternativen laut Google.

von dersven 11 Mai, 2024
Was treibt Dich an?
von dersven 06 Mai, 2024
Irgendwie tragisch aber auch lustig, dachte ich oft. Dort der politisch völlig teilnahmslose Mainstream-Deutsche, der fröhlich beim Fussball seine Bierchen zischt, auf der Parkbank sein Eis schlabbert, sich im Marathonlauf misst, einfach nur Spaß am Konsumieren hat und nichts von den politischen Verbrechen weiß, die die alternativen Medien Tag für Tag aufdecken. Und dann dort der Minderheiten-Deutsche, der sich selbst als der "Erwachte" begreift...
von dersven 13 Apr., 2024
Wie wär es? Jeder von uns macht heute oder morgen mal einen Fremden glücklich, in dem er ihm ein wenig Liebe schenkt. Das muss gar kein grosses Ding sein.
von dersven 12 Apr., 2024
Eine Sache verstehe ich derzeit daher auch gar nicht? Was macht denn da meine kritische Community? Inflationsartig werden derzeit alle möglichen Beiträge geteilt, die noch einmal den Wahnsinn der Corona-Zeit aufzeigen. Meine Frage: Warum macht ihr das?
von dersven 05 Apr., 2024
.Es zog mich wahrscheinlich nicht ohne Grund ausgerechnet an meinem Geburtstag völlig spontan dorthin. Als ich dort eintrat, nach einigen Jahren der Abwesenheit, erschien es mir so, als wäre ich erst gestern hier gewesen. Obwohl etwas anders eingerichtet und dekoriert schien auch der Raum sofort zu erkennen, wer ihn betrat.
von dersven 24 März, 2024
Ich für meinen Teil will nicht mehr. Ich will nicht mehr teilhaben an dem ewig gleichen, gestrigen Spiel. Ich will nicht mehr mitmachen im Kampf "Gut gegen Böse". Richtig gegen falsch.
von dersven 14 März, 2024
Wir sind Meister darin geworden, das Schlechte zu entlarven. Früher als alle anderen, sehen wir die Gefahren und das kommende Unheil, das auch uns bedroht. Und dennoch sehen wir keinen Ausweg, Wir sind die Warnenden ohne Hoffnung. Ist das so?
von dersven 09 März, 2024
Was bleibt zurück, wenn ich auf Facebook, X , YouTube und Telegram die News gesichtet habe? Zwei Dinge. Erstens: Ich wurde darin bestätigt, dass die bösen Jungs und Mädels genau das tun und auch weiter tun, was ich vorher längst wusste, dass sie es tun werden . Zweitens: Ein ungutes Gefühl kommt auf, wie schlecht doch die Welt ist und wie unglaublich dumm die manipulierte Masse vor sich in vegetiert.
von dersven 07 März, 2024
Ob Du es glaubst oder nicht. Jeder von uns, auch die, die glauben, sie seien im Besitz der Wahrheit, sie hätten das Spiel durchschaut und wüssten ganz genau, was abgeht, laufen Gefahr, sich zu sehr abzugrenzen und nur noch ihr eigenes Feld zu beackern. Wo führt das hin?
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer
von dersven 04 März, 2024
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer gleich wieder auskotzen. Sie musste den Dreck loswerden, den sie täglich aufnahm. So schlau war sie und das tat sie nun mal am liebsten, in dem sie mich dazu zwang, polemisch und so laut wie möglich in die Tasten zu hauen.
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