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dersven • Apr. 05, 2024

Mein Besuch in Deutschland. Es kann kein Fazit geben.

Wie auch? Ich habe ja nur "mein" Deutschland gesehen. 

Nach bald 2 Wochen Besuch in Deutschland kann ich mein Gefühl gegenüber dem Land nur mit den Zeilen von Rammstein beschrieben. 

   

",,,Deutschland, Deutschland über allen

mein Herz in Flammen
Will dich lieben und verdammen
(Deutschland) dein Atem kalt
So jung und doch so alt..."



Ich hatte vor einer Woche, nach langer Abwesenheit, mal wieder meine Reise nach Deutschland angetreten. Kurz vor der Reise und während dessen hatte ich auf Facebook die Gedanken publiziert, die  mich bewegten. Als politisch interessierter Mensch reiste ich vor knapp 2 Wochen in ein Land, das mir aus der Ferne sehr fremd geworden war. Ich war gespannt, wie es sich vor Ort nun anfühlen würde. Meine Texte auf Facebook lest ihr hier am Ende, falls ihr mir dort nicht folgt und es euch interessiert. 


Den neuesten Text , schreibe ich heute wieder auf wortmut.com


Hier ist er:

Ein
zweites Wohnzimmer, schoss es mir durch den Kopf. Das sollte jeder haben. Meines befindet sich noch heute in Frankfurt im Nordend. Es war der - für mich - beste Mexikaner der Stadt. Megapersonal. Mega gute Schwingungen. Tolles Essen und gepflegte Getränke. Einfach klasse. Mein zweites Wohnzimmer war der Ort, wo sich - für mich - unter meinen Kollegen, Kunden, Bekannten wie auch Freunden die Spreu vom Weizen trennte. Dort an meinem Lieblingstisch fanden stets die Gespräche statt, die etwas tiefer gingen und in denen mein Gegenüber genauso wie ich nach ein paar Drinks die Karten auf den Tisch legte, oder die Maske fallen ließ.


Wer zum ersten Mal mit mir zusammen mein zweites Wohnzimmer betrat, der  musste sich schon beim ersten Besuch als würdig erweisen, auch in Zukunft ein gern gesehener Gast an meinem Tisch zu sein. Dort entschied es sich, ob und wie es mit uns weiterging. Oberflächlich im Mainstream-Geplänkel verhaftet? Aber woanders dann! Oder tiefsinniger, anarchistisch und durchaus auch mal chaotisch? Dann wieder hier.! Auf jeden Fall verliefen die Gespräche in meinem Wohnzimmer weit aus kreativer, meist politisch unkorrekt und sie gingen oft weit über die Grenzen hinaus, die der Job und die Gesellschaft allgemein mit ihren Regeln, Normen und ihrem Gleichschritt-Denken setzten. Und so sollte es bleiben. An meinem Lieblingstisch in meinem zweiten Wohnzimmer.

.Es zog mich wahrscheinlich nicht ohne Grund ausgerechnet
an meinem Geburtstag völlig spontan dorthin. Als ich dort eintrat, nach einigen Jahren der Abwesenheit, erschien es mir so, als wäre ich erst gestern hier gewesen. Obwohl etwas anders eingerichtet und dekoriert schien auch der Raum sofort zu erkennen, wer ihn betrat. Es schien, als würde er, für meine Ohren hörbar, zu sich selbst zu sprechen:"Diesem Typen war ich Jahrzehnte sein zweites Wohnzimmer. Ich heisse ihn herzlich willkommen".  Ich setzte mich, erkannte keine Bedienung mehr, gab  meine Bestellung auf und erinnerte mich an so viele spektakuläre Abende dort. Vieles was ich dort erlebt und gehört hatte, hatte mein Leben unglaublich bereichert.


Aber ich musste auch darüber nachdenken, was ich bislang in Deutschland erlebt und gehört hatte. Nicht alle Gespräche verliefen etwa oberflächlich. Ganz im Gegenteil und ich dachte oft, ich erlebe jetzt live wie gleichzeitig die Demokratie in einem Land zerstört wird und die
Mehrheit der Menschen, die mir begegnet sind,
gut drauf waren. Ich hatte ja mein Hirn nicht auf Fuerteventura zurückgelassen und ich weiss, welche Gesetze auch weiterhin, ganz aktuell, durchgeprügelt werden, die, meines Erachtens, den bevorstehenden Staatsstreich durch die Demokratische Parteien-Diktatur legitimieren. Wir erinnern uns an die Diskussion, dass die DDR kein Unrechtsstaat gewesen sein sollte, weil ja alles nach Gesetz und Ordnung verlief. Eine Ansicht, die ja auch führende Nazis so vertraten. Wir haben nur nach Gesetz gehandelt.  Kenn wir alles. Und das alles kommt jetzt wieder? Ja tut es. Mein zweites Wohnzimmer wurde derweil voller und voller. Viele junge Menschen. Alle gut drauf. Lachend. Fröhlich. Gar nicht so, wie es immer heisst, nur auf dem Smartphone unterwegs, sondern am Quatschen. So wie es in meiner Zeit war, dachte ich und freute mich, dass mein zweites Wohnzimmer nach wie vor so gute Gäste hatte, oder diese, vielleicht ja wie mich, magisch anzog. Kurz dachte ich darüber nach. Hatte nicht auch die Serie "Babylon Berlin" genau das Bild gezeichnet einer gespalteten Gesellschaft, in der radikale Minderheiten gegeneinander und gegen die Demokratie agierten, während die Menschen ihren Spass hatten, soffen, rauchten, Drogen konsumierten, sich liebten und versuchten den Alltag zu meistern?  War die Masse damals nicht genauso unterwegs, während über ihre Köpfe hinweg längst das Ende der Demokratie, der Freiheit und vor allem des Friedens eingeleutet wurde.  Was ist heute anders? Müsste ich nicht selbst, anstatt der köstlichen Chicken-Wings, die ich verspeiste, hier und jetzt eine Rede für die Freiheit und die Demokratie halten? Müsste ich nicht jetzt die Menschen aufklären, dass die Nato gerade alles unternimmt, um die Ukraine in ihr Büdnis aufzunehmen und damit aktiv dabei ist, den 3. Weltkrieg vorzubereiten? Müsste ich nicht .... nein, hiess die Antwort, die mir in den Sinn kam. Nicht mehr. Denn so tragisch wie es auch ist, die Geschichte hat uns doch auch geleert, dass wir, die das Unglück sehen, bei der Masse nie das Gehör finden. "Et kütt wie et kütt", denkt sich der Kölner in mir zunehmend. Denn für die radikale, spirituelle Revolution, die einzig wahre überhaupt, sind die Menschen in der Mehrheit noch nicht bereit. Vielleicht müssen sie erst noch ein paar Atombomben schmeissen und das Leid zweier Weltkriege verzigfachen. Ich weiss es nicht?     ,     


Wenn ich an meine
Reise durch dieses Leben denke, dann kann ich behaupten, dass diese bis zu meiner Scheidung und der darauf folgenden Coronazeit, eine sehr magische Reise war, stets getragen von sehr positiven Energien.  Corona hat mich jedoch, wenn ich heute zurückblicke, zu einem Gefangenen derer gemacht, die ich zeitlebens gemieden hatte - diese furztrockenen Spiesser, diese Ideologen mit dem berühmten Stock im Arsch und diese von Neid zerfressenen Hirne, die alle ihre Kraft aus der schwarzen Energie, wenn nicht sogar schwarzen Magie schöpften.


Ich versuchte von der ersten Sekunde an, in der mir bewusst wurde, dass ihre Macht über mich wuchs und wuchs, dagegen anzukämpfen. Ich tat dies mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung standen. Das war richtig so. Das war wichtig so. Aber ich liess mich auch von dieser schwarzen Energie zu einer Art Sklave machen, in dem mir irgendwann der Widerstand wichtiger erschien als der Ausweg aus dem Dilemma.


Wer meine Texte seit geraumer Zeit liest, merkt sicherlich, dass ich den Widerstand zwar nicht aufgegeben habe, ihn aber anders lebe. Nicht im Kampf gegen...sondern in der Bewegung für.


Wohin mich diese Bewegung führen wird, das überlasse ich ein stückweit der Magie. Der guten, denn ich bin mir sicher, wir  beide sind wieder miteinander verbunden.  

Und so überraschte es mich nicht im geringsten, als ich an der Bar diesen Schriftzug entdeckte, den es damals dort nicht gab. "
Where the magic happens".


Ich sass dort noch eine Weile und als ich mein weites Wohnzimmer glücklich verliess., dachte ich mir: "Wie bekomme ich Dich nur nach Fuerteventura?"



Nachfolgend die Texte auf Facebook.

Und weiter ging es

von dersven 11 Mai, 2024
Was treibt Dich an?
von dersven 06 Mai, 2024
Irgendwie tragisch aber auch lustig, dachte ich oft. Dort der politisch völlig teilnahmslose Mainstream-Deutsche, der fröhlich beim Fussball seine Bierchen zischt, auf der Parkbank sein Eis schlabbert, sich im Marathonlauf misst, einfach nur Spaß am Konsumieren hat und nichts von den politischen Verbrechen weiß, die die alternativen Medien Tag für Tag aufdecken. Und dann dort der Minderheiten-Deutsche, der sich selbst als der "Erwachte" begreift...
von dersven 13 Apr., 2024
Wie wär es? Jeder von uns macht heute oder morgen mal einen Fremden glücklich, in dem er ihm ein wenig Liebe schenkt. Das muss gar kein grosses Ding sein.
von dersven 12 Apr., 2024
Eine Sache verstehe ich derzeit daher auch gar nicht? Was macht denn da meine kritische Community? Inflationsartig werden derzeit alle möglichen Beiträge geteilt, die noch einmal den Wahnsinn der Corona-Zeit aufzeigen. Meine Frage: Warum macht ihr das?
von dersven 24 März, 2024
Ich für meinen Teil will nicht mehr. Ich will nicht mehr teilhaben an dem ewig gleichen, gestrigen Spiel. Ich will nicht mehr mitmachen im Kampf "Gut gegen Böse". Richtig gegen falsch.
von dersven 14 März, 2024
Wir sind Meister darin geworden, das Schlechte zu entlarven. Früher als alle anderen, sehen wir die Gefahren und das kommende Unheil, das auch uns bedroht. Und dennoch sehen wir keinen Ausweg, Wir sind die Warnenden ohne Hoffnung. Ist das so?
von dersven 09 März, 2024
Was bleibt zurück, wenn ich auf Facebook, X , YouTube und Telegram die News gesichtet habe? Zwei Dinge. Erstens: Ich wurde darin bestätigt, dass die bösen Jungs und Mädels genau das tun und auch weiter tun, was ich vorher längst wusste, dass sie es tun werden . Zweitens: Ein ungutes Gefühl kommt auf, wie schlecht doch die Welt ist und wie unglaublich dumm die manipulierte Masse vor sich in vegetiert.
von dersven 07 März, 2024
Ob Du es glaubst oder nicht. Jeder von uns, auch die, die glauben, sie seien im Besitz der Wahrheit, sie hätten das Spiel durchschaut und wüssten ganz genau, was abgeht, laufen Gefahr, sich zu sehr abzugrenzen und nur noch ihr eigenes Feld zu beackern. Wo führt das hin?
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer
von dersven 04 März, 2024
Hin und Her. Die kritische Seele war noch hungrig und sie musste das, in sich Gefressene, wie immer gleich wieder auskotzen. Sie musste den Dreck loswerden, den sie täglich aufnahm. So schlau war sie und das tat sie nun mal am liebsten, in dem sie mich dazu zwang, polemisch und so laut wie möglich in die Tasten zu hauen.
von dersven 26 Feb., 2024
Ich habe nicht hinter ihre Masken geschaut und ihre wahren Fratzen erkannt, die, wie ich es nun zu spät erkenne, so widerlich verformt sind vom Geiste des alten, nie untergegangenen Faschismus, der sich Jahrzehnte lang vor mir und euch versteckt hat, in dem mir fernen Kommunismus und in der mir nahen Demokratie.
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