Du bist für sie nur Rohstoff.

Sie benutzen Dich. Sie verarbeiten Dich. Sie verheizen Dich und am Ende?
Harte Aussage? Ja. Das Leben ist eines des Härtesten heisst es doch und die Härten, die uns Politiker täglich zumuten, muss man dann auch mal in aller Härte verarbeiten. So wie gestern im Bundestag. Die Frage an den Kanzler lautete in etwa so: Darf man ungeborenes Leben jederzeit wegmachen? Und die Antwort lautete kurz und bündig: "Ja." Das sagte ein christdemokratischer Kanzler und ich stellte mir wenigstens die Frage, kann man eigentlich das geborene Leben auf der Regierungsbank wenigstens wegschreiben? "Ja", lautete die Antwort, die ich mir gab, wohlwissend, dass die Macht meiner Worte gleich Null sind.
Kommen wir zu uns zurück, zu ihrem Rohstoff.
2020 wurde mir das in Spanien erstmals so richtig bewusst. Auch für spanische Politiker waren
mein Sohn und ich nichts anderes als der
seelenlose Rohstoff
zur Befeuerung ihrer
unsäglichen Machtphantasien
und mit Sicherheit auch damals schon
ihrer ungezügelten Kapitalinteressen.
Bis dahin empfand ich mich seltsamerweise nie derart brutal, als ein lebloses und seelenloses Element, von Politikern benutzt. Ich fühlte mich zuvor eigentlich nie von ihnen besonders wertgeschätzt und war froh, dass sie mich nicht gross belangten und sehr wenig von mir wollten, ausser der planmässigen Abgabe meiner Steuererklärung. Aber ansonsten konnte ich mich als belebter, beseelter und energiegeladener Körper in Raum und Zeit so bewegen, wie es mir gefiel. Ich weiss nicht, wie es euch erging, aber ich fühlte mich vogelfrei und lebte nach dem Motto ein jeder ist seines Glückes Schmied. Klappte super. Ich war mit meiner Reinkarnation im Reinen.
Ich fühlte mich folglich
Jahrzehnte lang nie so
wie ein lästiges oder wichtiges Ding behandelt, das sein Umfeld mit radioaktiver Strahlung verseuchte oder wie
ein seelenloses Virus, das anderen mit
Tod und Verderben drohte. Das änderte sich 2020 radikal.
Ja plötzlich sah niemand mehr in mir den
vitalen, liebenden Vater und in meinem Sohn das
gesunde, fröhliche, lebenslustige Kind. Das alles war
in Politikeraugen nicht existent. Und Leute, es hätte noch so viel mehr zu sehen gegeben ... aber das würde hier nun den Rahmen sprengen.
Wir waren über Nacht
gefährliche, fast schon toxische Elemente, die entsprechend behandelt werden mussten;
eingrenzen, gut
beobachten und im Notfall schnell
entsorgen.
Und das Schlimmste an der Sache war, dass viele Menschen
ihre Nächsten auch zu diesen
seelenlosen Elementen machten. Wenige hatten noch den Blick für den Menschen.
Im Verlaufe der Monate wurde uns dann erzählt, dass wir
für die Gemeinschaft angeblich so
kostbar und schützenswert seien wie seltene Erden und dass
globale Firmen bereits damit beauftragt wurden, uns mit
biotechnologischen Werkzeugen so zu bearbeiten, dass wir wieder reibungslos in die
Wertschöpfungskette der Politik und Wirtschaft fließen konnten.
Auch wenn ich mich ab Tag eins
weigerte uns beide als Rohstoff behandeln zu lassen, musste ich doch feststellen, wie unangenehm es ist, als ein solcher wahrgenommen zu werden. Ich hätte niemals gedacht,
dass Politik mich derart wertschätzt.
Heute weiss ich, dass das was ich in der Schule im Geschichtsunterricht gelernt und in vielen Büchern gelesen hatte, doch noch etwas ist, was sich offensichtlich nicht ausmMERZen lässt. Ich weiss, dass wir alle in den Augen der Politiker nur Rohstoff und nützlicher Dinger sind, für die Wirtschaft, aktuell insbesondere für die Pharma- und Rüstungsindustrie.
Seither Frage ich mich natürlich, was passiert wohl, wenn wir,
Millionen und Milliarden von uns, als
Rohstoff nicht mehr taugen und besonders wertvoll angesehen werden. Was passiert mit uns als Rohstoff, der in
seiner festen, energieverbrauchenden Form und als wertlose Masse nur noch die Umwelt und das Klima extrem belastet?
Werden wir dann in CO2 armen Kohlekraftwerken gleich mit verheizt oder irgendwo verbuddelt und versenkt?